WKÖ: Stabilität am österreichischen Immobilienmarkt

Neuer Immobilienpreisspiegel zeigt starke Nachfrage am österreichischen Wohnungsmarkt

Wien (OTS) – „Der Immobilienmarkt hat sich in Österreich als sehr stabil erwiesen und war ein wesentlicher Träger der heimischen Wirtschaft. Durch ihren Einfluss auf unser tägliches Leben und vor allem auch im Hinblick auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat die Immobilienwirtschaft eine enorme Tragweite“, eröffnet Georg Edlauer, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Pressekonferenz zur Präsentation des 32. Immobilienspiegels. Investoren, die Sicherheit suchen, veranlagen in heimischen Immobilien – und das gilt für private ebenso wie für institutionelle Investoren. Von allen OECD-Staaten weist Österreich eine der geringsten Schwankungen bei Gewerbe- und Wohnimmobilienpreisen auf, wiewohl diese in den letzten Jahren massiv gestiegen sind.

Starke Nachfrage am Wohnungsmarkt

„Das Leben hat sich stark in die eigenen vier Wände verlagert, und Covid hat das Thema Wohnen neu und intensiv ins Bewusstsein gerückt“, so Edlauer. Die Menschen haben ihre Wohnsituation hinterfragt, was zu einer starken Nachfrage am Wohnungsmarkt führte. Die schon länger steigenden Eigentumspreise bei Immobilien haben sich durch Corona noch einmal dynamisiert, diese Entwicklung hat sich 2021 weiter fortgesetzt. „Wohnungen, Einfamilienhäuser und Grundstücke sind österreichweit deutlich gestiegen“, erklärt Michael Pisecky, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien. „Die Nachfrage aus Wien hat sich zunehmend in das Umland verlagert. Diese Entwicklung hat 2015 begonnen, wurde 2019 stärker und hat durch den Shutdown noch einmal einen Schub bekommen“, ergänzt Pisecky. Neben dem Wiener Stadtrand betrifft das noch viel mehr Niederösterreich und das nördliche Burgenland. Auch in Graz und Linz und im jeweiligen Umland haben sich die Preise besonders dynamisch entwickelt.

Stärkster Anstieg in Innsbruck

„Die Preissteigerung betrifft das gesamte Bundesgebiet, wobei bestimmte Regionen stärker begünstigt waren, wie sich aus dem Preisspiegel mit Blick auf die einzelnen Bundesländer erkennen lässt“, so Gerald Gollenz, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Steiermark. Baugrundstücke waren in allen Landeshauptstädten und den Bundesländern äußerst gefragt, wobei Innsbruck mit 10,63 Prozent den stärksten Preisanstieg verzeichnete. Mit mittlerweile 1012,15 Euro pro Quadratmeter hat die Tiroler Landeshauptstadt Salzburg überholt. Betrachtet man die Bundesländer, so liegt weiterhin Wien an der Spitze mit mittlerweile 728,46 Euro pro Quadratmeter nach einer Steigerung von 9,86 Prozent.

New Work beeinflusst Wohnungsmarkt

Home Office hat die Wohnwelt, aber auch die Bürowelt geprägt und zu einer Verschiebung des Marktes geführt. In den kommenden Jahren sind weitere Veränderungen zu erwarten. „Jeder hat ein Home, aber nicht jeder hat dort ein Office“, bringt Edlauer die Herausforderungen auf den Punkt. In Bezug auf Wohnen haben sich in diesem Zusammenhang zwei Trends gezeigt. Einerseits werden aktuell und in Zukunft größere Wohnungen gesucht, um einen Arbeitsraum oder zumindest eine Möglichkeit für einen eigenen Schreibtisch zu schaffen. Da der Arbeitsplatz nicht täglich angefahren werden muss, hat sich andererseits die Nachfrage nach Wohnimmobilien auch etwas abseits der üblichen Einzugsschneisen und öffentlichen Anbindungen verlagert.

Die Auswirkungen auf den Büromarkt lassen sich in diesem Zusammenhang noch nicht genau beurteilen. Zahlreiche Studien befassen sich mit dieser Entwicklung und kommen im Hinblick auf den künftigen Platzbedarf zu unterschiedlichen Schlüssen. Es zeigt sich aber, dass die Büromärkte – neben den Mieten für Geschäftslokale – durchwachsen sind. Von einem Plus von 6,84 Prozent in Klagenfurt bis zu einem Minus von 4,58 Prozent in Eisenstadt reicht hier die Bandbreite. „Sicherlich wird es hier vor allem sehr regionsabhängig sein, wie sich die einzelnen Märkte entwickeln“, sagt Gollenz. Ähnliches gilt für Geschäftslokale und Einzelhandelsflächen.

Bedeutung der Immobilienwirtschaft zugenommen

Die Coronakrise hat die Bedeutung der Immobilienwirtschaft noch stärker ins Bewusstsein gerückt. „Seit März 2020 hat sich gezeigt, dass die Immobilienwirtschaft als systemrelevant einzustufen ist“, meint Pisecky. Maklerunternehmen, Hausverwaltungen und Projektentwickler haben sich als Fels in der Brandung erwiesen und trotz widriger Umstände zuverlässige Arbeit geliefert. Da der Wohnungsmarkt derzeit eine enorme Dynamik hat, ist es wichtig, die richtigen Experten an seiner Seite zu haben.

Dazu gehören auch die österreichischen Hausverwalter, die in dieser herausfordernden Zeit mit allen Kräften dafür gesorgt haben, dass Reinigung, Reparaturen, die Instandhaltung und die Verwaltung des Hauses weiterhin bestens funktionieren. „Die Hausverwaltungen haben mit Know-how und Einsatz der Mitarbeiter für ansprechende Wohnverhältnisse für alle Bewohner gesorgt“, so Edlauer.

Besonders schwierig waren die Bedingungen haben in den vergangenen 16 Monaten auch für die Bauträger. „Österreichs Bauträger arbeiten trotz aller widrigen Umstände hochprofessionell. Sollte es zu Verzögerungen kommen, so sind diese der gegenwärtigen Situation geschuldet“, betont Gollenz. Durch das Bauträgervertragsgesetz (BTVG) sind aber die Konsumenten bestens abgesichert – sowohl in rechtlichen als auch in technischen Belangen. „Die Menschen können darauf vertrauen, dass sie bei der Übergabe eines Wohnprojektes – auch wenn es sich in dem einen oder anderen Fall verzögern sollte – einen hochwertigen und qualitativen Wohnraum bekommen“, sagt Gollenz abschließend.

Der Immobilienpreisspiegel 2021

Der Immobilienpreisspiegel reflektiert nicht die erzielbaren Preise bezogen auf das Einzelobjekt, sondern – basierend auf einer Mitgliederbefragung – den statistisch errechneten Durchschnittspreis der im Jahr 2020 erzielten Immobilienpreise und enthält die Auswertungen verschiedener Liegenschaftsarten für alle politischen Bezirke. Der Immobilienpreisspiegel 2021 bildet daher auch keine aktuellen Immobilienpreise (Angebotspreise) oder eine aktuelle Preisentwicklung 2021 ab, sondern im Rückblick die Entwicklung des Jahres 2020. Der Immobilienpreisspiegel 2021 ist beim Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Wiedner Hauptstraße 57/2/2/5, 1040 Wien, erhältlich. Bestellungen per E-Mail an bestellung-immo@wko.at oder telefonisch unter 05 90 900-5522. Weitere Informationen gibt es auch auf [www.wkimmo.at] (http://www.wkimmo.at/). (PWK 316/NIS)

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