Stadt Wien: Preistreiberei mit Parkpickerl

Fritz Pöltl (FCG-ÖAAB): „Die Fortschrittskoalition von SPÖ und NEOS verlangt von den Wienern um 33 Prozent mehr fürs Parken!“

Wien (OTS) – Ab 1. März 2022 wird man in ganz Wien ein Parkpickerl benötigen, oder entsprechend viele Parkscheine lösen müssen, um ein Auto für maximal zwei Stunden hier legal abstellen zu dürfen. „Eine unverständliche und ungeheuerliche Abzocke für alle Arbeitnehmer, die auf ein Auto angewiesen sind“, wie Fritz Pöltl, Vorsitzender der FCG-ÖAAB-Fraktion in der Wiener Arbeiterkammer, kritisiert. Was nämlich als Vereinfachung und Vereinheitlichung von der zuständigen Stadträtin angekündigt wurde, stellt sich als reine Geldbeschaffungsaktion der Stadt heraus.

Pendlerfalle

Zahlreiche Wiener und viele der rund 200.000 Pendler sind nämlich immer noch bei ihrer beruflichen Tätigkeit auf ihr Fahrzeug angewiesen. Und sie alle werden nun erbarmungslos zur Kasse gebeten. Vielen von ihnen ist ein Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel nämlich entweder gar nicht möglich, weil es zu wenige attraktive Verbindungen gibt und Buslinien etwa schon an frühen Abend, lange vor Betriebsschluss in vielen Unternehmen, eingestellt werden.

Abzocke pur

Die Abzocke im Detail: „Ja, man macht nicht einmal davor Halt, auch für die bestehenden Parkpickerl den Preis auf 10 Euro pro Monat in die Höhe zu treiben. Das sind dann 120 Euro statt bisher 90 Euro in Außenbezirken im Jahr! Um 33 Prozent mehr statt einer nur 1,7 prozentigen Inflationsanpassung“, kritisiert unisono auch der Wiener FCG-Vorsitzende Thomas Rasch . Und er ergänzt: „Dass große Teile von Floridsdorf, der Donaustadt oder Liesings gar kein Parkpickerl benötigen, wird ignoriert, einfach um zu mehr Geld zu kommen“.

Rotes Umdenken

Einheitlich für alle. Also auch für die Floridsdorfer, die Donaustädter und die Liesinger sowie die Hietzinger. Diese Bezirke hatten sich bisher vehement gegen ein Parkpickerl gewehrt. Dass die Bezirkskompetenz nun plötzlich keine Rolle mehr spielt, hat Gründe:
Die roten Vorsteher sind einfach umgefallen und das schwarze Hietzing musste sich anschließen, um nicht zu einem Pendlerparkplatz zu verkommen.

Die Kosten

Die rund 210.000 neu hinzukommenden Parkpickerl-Kunden dürfen nun pro Jahr rund 24 Millionen Euro zusätzlich zu den bisherigen über 190 Millionen Pickerleinnahmen in die leeren Stadtkassen spülen. Und wenn sie den Bezirk verlassen, müssen sie nun auch nach 19 Uhr teure Parkscheine lösen. Zusätzlich werden in Wien noch rund 100 Millionen durch das Strafgeldinkasso aus Organmandaten und Anzeigen eingenommen. „Dass diese Millionen den Wienerinnen und Wienern beim täglichen Einkauf und den horrend gestiegenen Mieten einfach abgehen werden, hätte auch für Sozialdemokraten unschwer erkannt werden können. War aber leider nicht so“, meint Pöltl resignierend.

Fraktion christlicher Gewerkschafter Wien
KR Friedrich Pöltl
FCG-Landesgeschäftsführer
Tel.: 01/5344479481
Johann Böhm Platz 1
1020 Wien

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