Daphne-Caruana-Galizia-Preis für Journalismus: Aufruf zur Einreichung von Beiträgen

Europäisches Parlament schreibt neuen Journalismuspreis zu Ehren der ermordeten maltesischen Enthüllungsjournalistin aus

Wien (OTS) – Jedes Jahr sollen mit dem Preis herausragende journalistische Leistungen ausgezeichnet werden, mit denen die Prinzipien und Grundwerte der Europäischen Union gefördert und verteidigt werden. Dabei geht es etwa um Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichstellung, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte.

Der Preis steht allen professionellen Journalistinnen, Journalisten und Journalistenteams offen – die Staatsangehörigkeit spielt dabei keine Rolle. Eingereicht werden können journalistische Beiträge, die von Medien in einem der 27 Mitgliedstaaten der EU veröffentlicht oder ausgestrahlt wurden.

Wer den Preis gewinnt, entscheidet eine unabhängige Jury, in der die Presse und die Zivilgesellschaft aller 27 EU-Mitgliedstaaten ebenso vertreten sind wie die wichtigsten europäischen Journalismusverbände. Verliehen wird der Preis jedes Jahr rund um den Jahrestag der Ermordung von Daphne Caruana Galizia am 16. Oktober. Dieses Jahr findet die feierliche Preisverleihung im Europäischen Parlament am 14. Oktober statt.

Mit dem Preis und dem Preisgeld von 20.000 EUR zeigt das Europäische Parlament, dass es sich für Enthüllungsjournalismus einsetzt und dass die Pressefreiheit ein hohes Gut ist. Wie wichtig ihm dieses Thema ist, verdeutlichte das Parlament unter anderem in einer Entschließung vom Mai 2018. Es forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, genügend Geld zur Verfügung zu stellen und sich für eine pluralistische, unabhängige und freie Medienlandschaft einzusetzen.

Die Beiträge können ausschließlich online eingereicht werden – auf
[https://daphnejournalismprize.eu/]
(https://daphnejournalismprize.eu/)

Wer war Daphne Caruana Galizia?

Daphne Caruana Galizia war eine maltesische Enthüllungsjournalistin, Bloggerin und Aktivistin. Sie berichtete über Korruption, Geldwäsche und organisiertes Verbrechen, aber auch über den Handel mit der Staatsbürgerschaft des Landes und die Verwicklung der maltesischen Regierung in die Affäre um die Panama-Papiere. Dafür schüchterte man sie ein und bedrohte sie. Am 16. Oktober 2017 fiel sie einer Autobombe zum Opfer. Die Skandale rund um die Ermittlungen der Behörden im Mordfall Daphne Caruana Galizia führten schließlich zum Rücktritt von Ministerpräsident Joseph Muscat. Das Europäische Parlament äußerte im Dezember 2019 heftige Kritik an den Ermittlungspannen und forderte die Kommission zum Handeln auf.

Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments
Bernhard Schinwald, Presse
+43 1 516 17-211
bernhard.schinwald@ep.europa.eu

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender