Infina Kredit Index (IKI) – Zins Paradies mit Ablaufdatum?

Innsbruck/Wien (OTS) – In den USA sind die langfristigen Zinsen nach einer Spitze zwischenzeitlich wieder zurückgegangen, da Einkaufsmanagerindizes eine leichte konjunkturelle Abkühlung auf hohem Niveau signalisieren.

Etwas anders ist die Situation in Europa. In den USA kletterte von Jänner bis Juni die Inflationsrate von 1,4 % auf 5,4 % und im Euroraum bis zum Mai von 0,9 % nur auf 2,0 %. Doch dieses Niveau hat nach jüngsten Äußerungen der EZB größere Bedeutung. Denn – entgegen weitläufigen Interpretationen einer anhaltend expansiven Geldpolitik – birgt nun jeder weitere Inflationsanstieg im Euroraum das Risiko kleinerer Turbulenzen bei Staatsanleihen (sprich steigender Renditen bzw. fallender Kurse). Im Rahmen der Vorstellung ihrer neuen Strategie zieht die EZB eine zeitweise erhöhte Inflation durchaus ins Kalkül. Aber das Ziel einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2 % wie die Fed verfolgt sie nicht. Vielmehr gehe es um ein symmetrisches Inflationsziel von 2 %, das marginal über dem bisherigen (nahe aber unter 2 %) liegt. Dabei ist jede Abweichung nach beiden Seiten unerwünscht. Konkrete Grenzen wurden durch die EZB nicht genannt und dürften nun Gegenstand von Spekulationen sein. Diese könnten dann infolge höherer EUR-Swapsätze zu einer leichten Verteuerung (0,3 bis 0,5 Prozentpunkte) bei langfristigen Fixzinsbindungen bzw. zu einem Anstieg der Zinskurve am langen Ende führen.

Steigende Immobilienpreise und günstige Kredite

Der Wohnbaukreditboom ist weiter mehr als intakt. Die Wohnimmobilienpreise in Österreich stiegen im ersten Quartal um 12,3 % und die Neuvergaben von Krediten für Wohnbauzwecke an private Haushalte in Österreich expandierten in den Monaten Jänner bis April 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,6 % auf 8.906 Mio. EUR.

Die Kreditzinsen der Marktstichprobe IKI blieben im variablen Bereich im Vergleich zum vorhergehenden Quartal weitgehend unverändert. Fixzinsbindungen haben sich indessen im Einklang mit den langfristigen EUR-Swapsätzen etwas verteuert. Das gilt vor allem für 15jährige Fixzinsbindungen, die sich im Schnitt um 5 Basispunkte (BP) auf 1,303 % verteuerten. Marginal schwächer als der Marktzins verteuerten sich zehnjährige Fixzinsbindungen. Der durchschnittliche Nominalzins liegt bei 1,090 %. Etwas stärker verteuerten sich indessen die Zinsen für 20ährige Fixzinsbindungen auf durchschnittlich 1,477 %.

Neukreditvergabe – bald mehr Eigenmittel notwendig

Die nachhaltigen Kreditvergaberichtlinien des Financial Market Stability Board (FSMB) lauten: mindestens 20 % des Finanzierungsbedarfs an Eigenmitteln sind notwendig, eine maximale Kreditlaufzeit von 35 Jahren (nur in Ausnahmefällen länger) und ein maximaler Schuldendienst in Höhe von 40 % des Nettoeinkommens. Aufgrund der Marktentwicklungen können diese Kriterien bei Krediten oft nicht eingehalten werden. Dies wird nun aber von aufsichtsrechtlicher Seite bei Kreditinstituten verstärkt eingemahnt. Dennoch, wer den Umstieg von der Miete zum Wohneigentum plant, sollte sich damit nicht zu viel Zeil lassen. Einerseits steigen die Immobilienpreise weiter an und andererseits dürften es zu einer strengeren Kreditvergabe kommen. Gerade für junge Menschen, die noch nicht lange im Berufsleben stehen und naturgemäß über weniger Eigenmittel und begrenztes Einkommen verfügen, wird dies herausfordernd.

Ein weiterer kritischer Faktor ist Basel IV, dessen „Risikoberechnungsvorschriften“ den Banken zukünftig höhere Eigenmittelunterlegung abverlangen. Auch schlechtere Bonitäten bei privaten Wohnbaukrediten wird es dann treffen, indem im Rahmen eines „bonitätsabhängigen Pricings“ höhere Risikoaufschläge bei Neuabschlüssen gefordert werden.

Fazit:

Sollte es nicht zu einem unerwarteten Konjunktureinbruch kommen, dann sollte die jüngste Bodenbildung bei den langfristigen Zinsen durchaus ernst genommen werden. Zwar ist in absehbarer Zeit noch kein Zinsschock zu erwarten, doch mit einem Anstieg der Zinskurve und stärker schwankenden Zinssätzen sollte man rechnen. Für Kreditnehmer gilt weiterhin das Gebot Risiken so gering wie möglich zu halten. Die Absicherung des historisch niedrigen Zinsniveaus mittels langfristiger Fixzinssätze ist dafür weiterhin ein hervorragendes Rezept!

Genauere Details entnehmen Sie dem beiliegenden aktuellen Infina Kredit Index. Für Rückfragen stehen Ihnen die Wohnbau-Finanz-Experten der Infina gerne jederzeit zur Verfügung.

Über Infina

Infina ist ein unabhängiges, österreichweit tätiges Beratungsunternehmen und der Wohnbau-Finanz-Experte für Immobilienfinanzierungen. Darüber hinaus betreibt Infina die Kreditplattform Profin. Kunden und Partner profitieren von der Größe von Infina im Markt und dem Anspruch, für jeden Kunden die passende Finanzierung zu finden.

Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 2001 gegründet. Neben den beiden Standorten in Innsbruck und Wien nutzen derzeit mehr als 500 Vertriebspartner, davon 150 Verbundpartner sowie mehrere Corporate Partner, die Kreditplattform Profin für die Abwicklung und Aufbereitung von Finanzierungen. Infina verfügt über 100 Standorte in ganz Österreich und mehr als 20 Jahre Erfahrung im Kreditgeschäft. Das Neugeschäftsvolumen im Jahr 2020 betrug rund 1,5 Milliarden Euro. Damit ist Infina Marktführer bei der freien und digitalen Vermittlung von privaten Immobilienfinanzierungen.

INFINA Credit Broker GmbH
Mag. Peter Hrubec
peter.hrubec@infina.at
www.infina.at

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