Statement zur Covid-19 Impfung

Stellungnahme Verband der intensivmedizinischen Gesellschaften

Wien (OTS) – Statement zur Covid-19 Impfung

Im Hinblick auf den unverändert hohen und zuletzt wieder deutlich steigenden Bedarf an intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten für kritisch kranke Covid-19 Patient*innen werden von den intensivmedizinischen Fachgesellschaften Österreichs folgende Empfehlungen und Klarstellungen als dringend notwendig erachtet.

1. Die Covid-19 Schutzimpfungen schützen in einem sehr hohen Ausmaß
vor einer kritischen oder lebensbedrohlichen Erkrankung durch die
bisher bekannten Varianten des SARS-COV2-Virus. Mit den mRNA
basierten Impfstoffen ist eine entsprechende Schutzwirkung bei etwa
90% der vollständig geimpften Personen festgestellt worden.

2. Mehr als 3 Milliarden Menschen weltweit wurden bisher mit
Covid-19 Impfstoffen geimpft. In weltweit existierenden Meldesystemen
wurde die Sicherheit dieser Impfungen dokumentiert. Die Sicherheit
der Covid-19 Impfungen ist damit in einem Ausmaß bestätigt worden,
wie es bisher in der Geschichte der Medizin noch kaum je für ein
Medikament oder eine Impfung der Fall war.

3. Eine erfolgreiche Eindämmung der Covid-19 Pandemie ist nur mit
einem sehr hohen Bevölkerungsanteil an geimpften Personen zu
erreichen. Es sind daher dringend Maßnahmen zu setzen um das
Vertrauen in die Impfung auf Basis der eindeutigen Faktenlage zu
erhöhen. In einer solidarisch konstituierten Gesellschaft ist es
notwendig, neben dem Aspekt des Schutzes der eigenen Gesundheit, auch
die Verantwortung für den Schutz anderer Personen wahrzunehmen.
Überdies ist jede Covid-19 Schutzimpfung über den Effekt einer
massiven Reduktion von schweren Krankheitsverläufen als solidarische
Handlung für das seit mehr als eineinhalb Jahren schwerstens
belastete Personal im Gesundheitswesen zu sehen.

4. Jede klinisch im Gesundheitswesen tätige Person sollte sich in
Hinblick auf alle Infektionskrankheiten der Verantwortung stellen,
etablierte Impfungen in Anspruch zu nehmen, um Patient*innen und
andere, aber auch sich selbst zu schützen. Dies gilt derzeit in
besonderem Maße für die Covid-19 Schutzimpfung, die im
Gesundheitswesen als Voraussetzung für die klinische Tätigkeit mit
Patient*innen anzusehen ist.

5. Die intensivmedizinischen Gesellschaften Österreichs warnen
dringend davor die Behandlung von nicht Covid-19 geimpften Personen
im Falle einer Covid-Erkrankung in irgendeiner Weise einzuschränken
oder für die betroffene Person mit finanziellen Hürden (wie
Selbstbehalte) zu belasten. Damit wäre das Ende einer solidarischen
Gesellschaft und eines Gesundheitswesens vorgezeichnet, in welchem
niemand die Unterstützung versagt wird, unabhängig davon ob ein
Schicksal oder eine Erkrankung verschuldet oder unverschuldet
aufgetreten ist.

Für den Vorstand der FASIM

Univ.-Prof. Dr. Andreas Valentin (Präsident FASIM)

Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder (Präsident ÖGARI)

Univ.-Prof. Dr. Thomas Staudinger (Präsident ÖGIAIN)

Univ.-Prof. Dr. Michael Joannidis (Vorstand FASIM)

Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Eva Schaden (Vorstand FASIM)

* Referenzen zu Punkt 4 und 5:
FASIM-Konsensus: Allokationsethische Orientierungshilfe für den
Einsatz knapper intensivmedizinischer Ressourcen. Download unter:
[www.fasim.at/dokumente] (http://www.fasim.at/dokumente)

Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt – Empfehlungen und Stellungnahmen zur Covid-19 Pandemie. Download unter:
[https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/bioethikkommission]
(https://www.ots.at/redirect/bundeskanzleramt22)

Geschäftsstelle FASIM
Kontakt: Andrea Körner
e-mail: office@fasim.at

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