Waitz zu Waldstrategie: Fichtenplantagen und tête-à-têtes mit ex-adeligen Großwaldbesitzern machen uns nicht klimafit

Einseitige Lobbyarbeit zeigt mangelndes Verständnis für naturnahe Forstwirtschaft

Straßburg (OTS) – In einer Pressekonferenz wird Bundesministerin Elisabeth Köstinger heute die Ergebnisse ihrer „internationalen Forstkonferenz“ zur Europäischen Waldstrategie in Wien präsentieren. Am Podium sitzen neben der Bundesministerin auch Jari Leppä, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft in Finnland und Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe eine österreichische Interessensvertretung von zirka 700 Mitgliedern.

Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, kommentiert: „Heute wird wieder sichtbar warum wir eine starke, paneuropäische Waldstrategie brauchen. Aufgrund von ausbeuterischem Missmanagement einiger Mitgliedstaaten wie Rumänien, Polen oder Kroatien und der Entwicklung hin zur reinen Industriebewirtschaftung mit Großerntemaschinen, ist der Handlungsbedarf groß. Wir brauchen ein festes Bekenntnis zu ökologischen Mindeststandards in allen Mitgliedsstaaten. Leider ist davon in Österreich noch nicht viel zu spüren. Das wird nicht zuletzt am Podium der heutigen Pressekonferenz sichtbar. Frau BM Köstinger spricht mit Holzindustrieländern wie Finnland und Deutschland sowie industriell-adeligen Großwaldbesitzern wie Montecuccoli, Schwarzenberg und Prinz von Croÿ, die jeweils tausende Hektar Wald bewirtschaften und zeigt damit klar, für wessen Interessen sie eintritt. Während zehntausende Klein- und Kleinstwaldbesitzer*innen zu allermeist vorbildlich naturnahe Forstwirtschaft betreiben und ihre besonderen Ökosystemleistungen nicht abgegolten bekommen, sind sie dem Erzeugerpreisdumping von Großwaldbesitzer*innen ausgeliefert.“

„Frau BM Köstinger betreibt einseitiges Lobbying: sie erkennt den Wert von Wald nur im Rohstoff von Holz und lässt seine Rolle als unseren größten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise durch zB. Speicherung von CO2 im Waldboden völlig außer Acht. Sie verteidigt mit ihrer mittlerweile abgewählten deutschen Kollegin Klöckner eine völlig absurde Kahlschlagwirtschaft. Dabei müsste sie doch wissen, dass Bodenerosion und -verdichtung, Austrocknung und Zerstörung des Waldklimas sowie des Wasserhaushaltes nur einige Folgen von Kahlschlägen sind, die wir uns in Zeiten von massiven Klimakatastrophen nicht leisten können“ so Waitz abschließend.

Ricarda Pfingstl
Pressesprecherin Thomas Waitz
+3224857487
ricarda.pfingstl@europarl.europa.eu

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