
Grüne Wien/Malle, Stadler: Die Folgen der NEOS-Kürzungen werden sichtbar – Schulen brauchen Transparenz und Planungssicherheit
Wien (OTS) – Sechs Wochen nach Schulbeginn zeigt sich nun immer deutlicher, dass die Kürzungen von Bildungsstadtrat Wiederkehr an 117 Volksschulen Wiens die Bildungschancen der Schüler:innen drastisch verschlechtern.
Zur Erinnerung: Bildungsstadtrat Wiederkehr hat im Juni die Zuteilung der Lehrer:innen völlig auf den Kopf gestellt. Dieses neue System hat zur Folge, dass knapp 45% der Volksschulen heuer weniger Lehrer:innen haben, dass viele Schulen langjährige, erfolgreiche Projekte beenden mussten, Mehrstufenklassen kaum weiterzuführen sind und viel pädagogische Innovation zerstört wurde. Erstaunlich sind die Kürzungen insofern, da Wien heuer vom Bund mehr Lehrer:innen-Posten finanziert bekommt als je zuvor. Verstörend ist, dass an Privatschulen kaum gekürzt wurde, während ein Drittel der sogenannten „Brennpunktschulen“ in der höchsten Sozialindexkategorie weniger Lehrer:innen zur Verfügung haben.
„Nun zeigt sich: Nur weil die NEOS jahrelang vorgegeben haben, eine Bildungspartei zu sein, heißt das noch lange nicht, dass man etwas von Bildungspolitik versteht. Als Lehrer:innen empfehlen wir Bildungs- und Transparenzstadtrat Wiederkehr sich Einblick in die Praxis zu verschaffen, in Mehrstufenklassen zu hospitieren und das Gespräch mit Betroffenen zu suchen“, schlagen die Grünen Bildungssprecher:innen Julia Malle und Felix Stadler vor.
„Diese Reform ist eine reine Verwaltungsreform, die sich rein an Schüler:innenzahlen orientiert und individuelle Bedürfnisse von Kindern völlig außer Acht lässt. Weder wird dem Thema Inklusion ein Stellenwert gegeben, noch schätzt man die jahrelange reformpädagogische Arbeit. Im Gegenteil: Es sind etwa Mehrstufenklassen, in denen vom System unter- und überforderte Kinder sehr gut gefördert werden, besonders in Gefahr.“
Dass diese Reform so schnell gescheitert ist, wie sie aus dem Boden gestampft wurde, zeigt die Reaktion von Eltern, Lehrer:innen, Schüler:innen und Direktor:innen, die lautstark gegen die Bildungsreform der Neos demonstrierten. Bildungsstadtrat Wiederkehr musste noch im Sommer zusätzliche 2200 Wochenstunden für „Härtefälle“ seiner eigenen Reform zur Verfügung stellen. Dazu kommt, dass man sich derzeit nur mit Corona-Förderstunden des Bundes und Übergangszuschlägen über Wasser halten kann. Die wirkliche Härte der sogenannten Reform wird sich erst im nächsten Jahr zeigen. Schulen brauchen aber Planungssicherheit und Eltern wollen wissen, welche Schwerpunkte sie von einer Schule erwarten können, an die sie ihr Kind schicken.
Die Grünen Wien fordern daher einmal mehr die Rücknahme der Kürzungen und eine nachhaltige und faire Bildungsreform, die den Schulen Planungssicherheit gibt und Kinder, Eltern, Lehrer:innen und Direktor:innen wertschätzt. Zudem sollen die für das Schuljahr 2021/22 endgültig verteilten Lehrer:innenplanstellen sowie die Ressourcenverteilung offengelegt werden, auch um den Vergleich mit dem Schuljahr 2020/21 transparent zu machen.
„Wir stehen auf der Seite der Kinder, die von der Reform besonders betroffen sind und unterstützen daher heute als Team Bildung die Initiative von „Bessere Schule Jetzt“, so die beiden Bildungssprecher:innen abschließend.
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