
kulturMontag am 22. November über die Kluft in der Gesellschaft und Wolfgang Tillmans im Porträt
Danach: Doku-Premiere zum 40. Todestag „Lotte Lenya – Warum bin ich nicht froh“
Wien (OTS) – Clarissa Stadler begrüßt zum „kulturMontag“ am 22. November 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2, der sich u. a. mit dem großen Graben in der Gesellschaft befasst und mit hochkarätigen Gästen live im Studio diskutiert. Weiters bringt das Magazin ein Porträt samt Interview von Starfotograf Wolfgang Tillmans, dem das Wiener MUMOK unter dem Titel „Schall ist flüssig“ nun eine Personale widmet. Anschließend steht das neue TV-Porträt „Lotte Lenya – Warum bin ich nicht froh“ (23.15 Uhr) anlässlich des 40. Todestages der vielseitigen Schauspielerin und Sängerin auf dem Programm.
Last Exit Lockdown – Der große Graben in der Gesellschaft
Tag für Tag erreichen die Zahlen der Neuinfektionen Rekordwerte. Standen die Landeschefs in der Vorwoche einem Lockdown noch skeptisch gegenüber, sperrt ganz Österreich nun und Kulturveranstaltungen sind bis 13. Dezember nicht mehr möglich. Der Nestroy-Preis am Sonntagabend, bei dem die Branche ihre Stars endlich wieder feiern wollte, wäre eine der letzten möglichen Veranstaltungen vor der allgemeinen Ausgangssperre gewesen. Nun wurde der Galaabend für das Präsenzpublikum abgesagt und wird nur im TV in ORF III zu erleben sein. Die Gesellschaft befindet sich nicht nur mitten in der nächsten Corona-Welle, sondern auch in einer Welle der Empörung und der Fassungslosigkeit aber aus unterschiedlichsten Gründen. Die vielbeschworene Polarisierung der Gesellschaft und das Erodieren unserer Kommunikationskanäle ist eine von den sozialen Netzwerken befeuerte Entwicklung, die unsere Demokratie gefährdet. Freiwilligkeit und Eigenverantwortung scheinen zu wenig – braucht der österreichische Bürger Verordnungen? Wie tief ist die Kluft in der Gesellschaft? Wie lässt sich der Spalt überwinden? Haben wir verlernt miteinander zu sprechen? Wo beginnt Solidarität und wo hört sie auf? Und welche Traumata hat diese Pandemie bereits verursacht? Dazu zeigt der „kulturMontag“ live im Studio eine hochkarätige Diskussion.
Ein nonkonformistischer Popstar – Wolfgang Tillmans im Porträt
Es ist die erste Personale über den Starfotografen Wolfgang Tillmans, die hier in Österreich gezeigt werden soll. Und die fällt gleich ins Wasser, zumindest so lange, bis der Lockdown vorüber ist. Unbestritten zählt der deutsche Fotograf zu den einflussreichsten Künstlern der Gegenwart. Und dennoch galt er immer ein wenig als der Outcast. Der heute 53-Jährige ist nicht in einem Genre oder Stil greifbar, arbeitet genauso als Fotokünstler, wie als Modefotograf oder für Zeitschriften und Magazine. Und doch ist er der erste Fotograf, der als nicht-britischer Künstler den Turner Prize im Jahr 2000 verliehen bekam. Als Fotograf, politischer Aktivist, inzwischen auch als Musiker scheint der Wahlberliner fast überall präsent zu sein. Keine Saison vergeht ohne eine Ausstellung in den großen Museen. Unter dem Titel „Schall ist flüssig“ widmet ihm das Wiener MUMOK nun eine Personale. Ein umfassendes Bild über Tillmans Kunstschaffen von den frühen Jahren bis heute: frühe Fotografien aus dem popkulturellen Umfeld, des damals jungen Wilden, abstrakte Bilder, Aufnahmen einer von Globalisierung und Digitalisierung geprägten Welt sowie Fotografien, die kurz vor der Corona-Pandemie aufgenommen worden sind.
Doku-Premiere zum 40. Todestag: „Lotte Lenya – Warum bin ich nicht froh“ (23.15 Uhr)
Lieder wie „Surabaya Johnny“, „Seeräuber-Jenny“, „Speak Low“ oder „September Song“ wurden erst durch die Darbietung Lotte Lenyas zu Klassikern: Die österreichisch-amerikanische Schauspielerin und Sängerin ist eine der wichtigsten Interpretinnen des Brecht/Weill-Musiktheaters. Mit ihrem unverwechselbaren Gesangsstil prägte sie die Brecht/Weill-Songs. Ist von der Zusammenarbeit Bert Brecht und Kurt Weill die Rede, wird Lotte Lenya allerdings fast nie genannt. Die Ehefrau des Komponisten Weill floh 1935 mit ihm in die USA. In den 1950er und 1960er Jahren hatte sie dort auch großen Erfolg als Musical-Darstellerin. Für die Broadway-Inszenierung der „Threepenny Opera“ wurde sie mit einem Tony-Award ausgezeichnet. Zum 40. Todestages am 27. November 2021 widmet sich die Dokumentation von Katja Duregger dem umfangreichen Schaffen der vielseitigen Künstlerin.
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