SPÖ-Holzleitner/Lindner: „Zu spät, zu wenig und auch an den wirklich akuten Problemen junger Menschen vorbei“

„Besser spät als nie“ kann bei psychischer Gesundheit zu spät sein – nach 2 Jahren Pandemie mit Prävention zu beginnen ist ein Hohn – Regierung macht nicht einmal 10% des Nötigen

Wien (OTS/SK) – Die Bundesregierung kündigte im Rahmen der heutigen Pressekonferenz nach zwei Jahren Pandemie den ersten Schritt im Bereich des Umgangs mit der psychischen Gesundheit junger Menschen an. „Man stelle sich vor, Wirtschaftshilfen wären erst zwei Jahre nach Beginn der Pandemie ausgeschüttet worden. Das zeigt den Stellenwert, den Kinder und Jugendliche in dieser Bundesregierung leider einnehmen,“ konstatiert Kinder- und Jugendsprecherin Eva-Maria Holzleitner, die auch anmerkt, dass erste Zahlen zu Depressionen, Autoaggression und Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen von Rat auf Draht bereits seit April 2020 vorliegen und auch die Studien der Donau Uni Krems hätten längst alarmiert und den dringenden Handlungsbedarf aufgezeigt. Dass die Bundesregierung heute also erst munter werde fassen die beiden Abgeordneten wie folgt zusammen: „Es kommt zu spät, es ist zu wenig und geht noch dazu an den wirklich akuten Problemen junger Menschen und ihrer psychischen Gesundheit vorbei.“ Die beiden rechnen vor, dass die kosmetische Dosierung der nunmehr angekündigten zusätzlichen 7.500 Therapieplätze die geschaffen werden sollen, nur rund 10% des tatsächlichen zusätzlichen Bedarfs decken würden, der schon vor der Pandemie errechnet wurde. ****

Weiteres bezeichnend für das Regierungsversagen im Kampf gegen die psychosoziale Krise ist für SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner die „völlig unzureichende“ Schwerpunktsetzung der lange aufgeschobenen und heute präsentierten Maßnahmen. „Bei diesen 13 Millionen fehlen jegliche Mittel für den so dringend notwendigen Ausbau fachärztlicher Angebote. Wir brauchen endlich mehr Geld für die Kinder- und Jugendpsychiatrien. Denn so wichtig niederschwellige und psychotherapeutische Angebote im Bereich der Prävention sind, so notwendig sind Fachärzt*innen gerade für jene jungen Menschen, die nach zwei Jahren Pandemie unter handfesten psychischen Erkrankungen leiden. Bei einem jungen Menschen, der bereits suizidale Gedanken entwickelt hat, kommen präventive Angebote zu spät“, erläutert Lindner, dessen Antrag hierzu im gestrigen Gesundheitsausschuss de facto beerdigt wurde. „Seit Juli wiederholt die Regierung ihre Versprechen über ein Sonder-Budget, aus dem bis heute kein Cent geflossen ist. Heute ist noch nicht einmal die Telefonnummer der versprochenen Helpline für junge Menschen bekannt“, ärgert sich Lindner.

Auch Holzleitner erinnert an zahlreiche Anträge und Initiativen seitens der SPÖ im Parlament, die dort seit Monaten und sogar Jahren auf dem Tisch lägen. Positiv anzumerken sei, dass auch ein Schwerpunkt im Paket auf junge Frauen und Mädchen gelegt werde, jedoch dürfe es auch hier nicht bei einmaligen Zahlungen und Projekten bleiben.

Abschließend weist Holzleitner noch auf die nicht zufriedenstellende Versorgung mit Schulpsycholog*innen hin. „Wenn auf eine Psychologin 6.000 Schüler*innen kommen, kann man nicht von guter Versorgungsdichte sprechen.“ Insbesondere Angebote am Land müssen hier massiv ausgebaut werden. (Schluss) lk/up

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