Finale des „Universum“-Dreiteilers über die faszinierende Welt der Anden

„Patagoniens wildes Rückgrat“ am 1. März um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Die „Torres del Paine“ – drei steile Granitnadeln bis zu 2.800 Metern Höhe – überragen weithin sichtbar den gleichnamigen Nationalpark in Chile. Dort liegt das Reich der Pumas. Im Alter von drei Monaten nimmt die Puma-Mutter ihre Jungen mit auf die Jagd. Jetzt müssen sie lernen, wie man sich unauffällig anschleicht. Beim ersten Ausflug sind die Kleinen aber viel zu neugierig und ungeduldig – und machen auch den Jagderfolg ihrer Lehrmeisterin zunichte. Der dritte und letzte Teil von Christian Baumeisters „Universum“-Trilogie über „Die Anden“ (ORF-Bearbeitung: Jutta Karger) führt am Dienstag, dem 1. März 2022, um 20.15 Uhr in ORF 2 in den Süden Südamerikas, nach Patagonien.

Als „lebende Fossilien“ stehen Araukarien an den Hängen der patagonischen Anden. Diese Bäume gab es hier sogar schon, bevor es das Gebirge gab. Bereits vor 200 Millionen Jahren – zur Zeit der ersten Dinosaurier – standen die Baumriesen da. Heute sind es Vögel, vor allem Smaragdsittiche, die am weitesten südlich lebenden Papageien, die sich an den Zapfen der Araukarien gütlich tun. Einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Bäume leistet auch – eine Etage tiefer – die Anden-Langkrallen-Maus. Ihr schneller Stoffwechsel zwingt die Maus, immer für Nahrungsvorräte zu sorgen. Sie frisst, verschleppt und vergräbt die Samen der Araukarie. Aus den Depots, die sie nicht wiederfindet, wachsen wieder neue Bäume.

Es gibt in Patagonien aber auch artenreiche Urwälder, wie den Valdivianischen Regenwald. Er ist weit weniger bekannt als der Amazonas-Dschungel und doch einer der üppigsten Regenwälder der Welt. 90 Prozent der Arten, die hier zu Hause sind, gibt es nirgendwo sonst. Eine dieser Raritäten ist der Darwin-Nasenfrosch, der seine Nachkommen auf besondere Weise beschützt: Das Männchen verstaut den befruchteten Laich in seiner Schallblase, wo die Eier zu kleinen Fröschen heranreifen. Dann würgt der Vater sie wieder heraus. Der Darwin-Hirschkäfer ist neun Zentimeter lang, die Hälfte davon sind die zu Scheren ausgebildeten Mundwerkzeuge. Zur Paarungszeit liefern sich rivalisierende Männchen schonungslose Ringkämpfe um das Weibchen. Meist gibt dabei die größere Reichweite der Scheren den Ausschlag.

Wenn es dem Puma-Weibchen gelungen ist, ein Guanako zu schlagen, heißt das noch keineswegs, dass die Raubkatze und ihre Jungen sich werden sattfressen können. Ist die Beute nicht gut genug versteckt, treten sofort Nahrungskonkurrenten auf den Plan. Patagonische Füchse sichern sich rasch ein paar Happen, während das Pumaweibchen die Jungen heranholt. Der Andenkondor erscheint am Himmel, sobald tagsüber die Aufwinde stark genug werden, ihn zu tragen. Mit seinen drei Metern Flügelspannweite zieht er unermüdlich Kreise, immer auf der Suche nach Kadavern. Vor dem Kondor zeigen die anderen Respekt. Doch seine Größe ist zugleich des Kondors größtes „Handicap“:
Vollgefressen braucht der riesige Vogel eine günstige Startbahn, um wieder abheben zu können. Gelingt es dem Pumaweibchen, das erbeutete Guanako an einem Ort zu deponieren, wo Kondore schlecht wieder abfliegen können, ist der Kadaver vor den Vögeln sicher.

Bereits wenige Tage nach dem Schlupf sind junge Sturzbachenten bereit zu ihrem ersten Ausflug: Die Eltern locken ihre Küken ins eiskalte Gletscherbachwasser. Sie füttern sie nicht, lotsen die Jungen aber zu den Futtergründen. Im sauerstoffreichen Wasser leben viele Insektenlarven, ihre Hauptnahrung. Sturzbachenten können bis zu 18 Sekunden lang tauchen. Besonders für die Küken ist es aber wichtig, nicht in die starke Strömung zu geraten, sondern in Ufernähe zu bleiben. Nach dem aufregenden ersten Ausflug tut eine Rast im Schutz der elterlichen Flügel gut.

Der „Universum“-Dreiteiler – eine Koproduktion von ORF, WDR, Smithsonian Networks, NDR, ARTE, SRF und SVT – wurde an mehr als 500 Drehtagen in sechs Ländern gedreht. Immer wieder stellte die unwirtliche, schwer zugängliche Bergwelt das Filmteam vor schwierige logistische Aufgaben. Modernste Naturfilmtechnik, Aufnahmen in 4K mit Drohnen und Ultrazeitlupenkameras entführen das Publikum in die raue, aber faszinierende Welt der Anden.

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