Pflegemaßnahmen im denkmalgeschützten Schlosspark Ambras

Die historischen Sichtachsen werden nachgeschnitten.

Innsbruck (OTS) – Die Sichtachsen sind essenzielle gestalterische Bestandteile des denkmalgeschützten Schlosspark Ambras, die im Zuge der Unterschutzstellung im Parkpflegewerk festgehalten wurden. Im Rahmen der gartendenkmalpflegerischen Maßnahmen werden die historisch bedeutsamen Sichtachsen im Auftrag der HBLFA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten nun nachgeschnitten. Begonnen wird mit der Sichtachse vom Schloss zum Wasserfall.

Sichtachsen im Schlosspark Ambras: Dramaturgische Elemente der Historie

Der Schlosspark Ambras wurde in der Spätrenaissance ab 1565 unter Ferdinand II. als Lustgarten angelegt. Heute zeigt die Anlage mit dem charakteristischen Wasserfall im felsigen Wildpark, dem rekonstruierten Keuchengarten und dem weitläufigen Landschaftsgarten unterschiedlichste Facetten.

Bereits in der ursprünglichen Gestaltung wurden in allen Gartenkompartimenten Sichtachsen angelegt. Sichtachsen sind ein wesentliches visuelles Gestaltungselement in der Landschaftsgestaltung und stellen entlang einer Achse eine Sichtbeziehung zu einer Attraktion im Garten her. In Parkanlagen dienen Sichtachsen dazu, die Besucherinnen und Besucher neugierig auf ein Bauwerk oder ein Landschaftselement machen und so Spannung zu erzeugen.

Erhaltung des denkmalpflegerischen Soll-Zustands

Die Sichtachsen im Schlosspark Ambras ermöglichen an unterschiedlichen Aussichtspunkten den Blick in andere Parkbereiche oder den Fernblick, zum Beispiel auf die Nordkette. Diese Sichtachsen sind im Parkpflegewerk festgehalten, das im Zuge der Unterschutzstellung nach dem Denkmalschutzgesetz im Jahr 2006 erstellt wurde.

Das Parkpflegewerk ist ein Instrument der Gartendenkmalpflege und gibt eine Handlungsanleitung für die Pflege und den Erhalt des historischen Schlossparks. Auf Grundlage des Parkpflegewerks werden im Frühjahr Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Sichtachsen durchgeführt. Den Auftakt macht die Wiederherstellung der Sichtverbindung zwischen der Plattform beim Schneckenturm und dem Wasserfall im Wildpark.

Geplante Maßnahmen: Sicherung von Bäumen und Hängen

Um die Sichtbeziehung zwischen Wasserfall und Schloss wiederherzustellen, lassen die zuständigen HBLFA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten die Sichtachse auf einer Länge von 200 m nachschneiden. Dies wertet den Wasserfall laut Empfehlung des Parkpflegewerks auf. Der vorhandene Bewuchs besteht überwiegend aus Fichten, die entfernt und durch geeignete Laubbäume wie Winderlinden (Tilia cordata) ersetzt werden. Sie sorgen für eine schattenverträgliche Unterbepflanzung und nachhaltigen Erosionsschutz.

Bodenschonende Arbeitsweise dank Helikopter

Beim Schneiden und Entfernen des Schnitts hat eine bodenschonende Arbeitsweise oberste Priorität. Um den Boden so wenig wie möglich durch schwere Maschinen zu belasten, erfolgt der Abtransport des Schnittgutes mittels Hubschrauber. Die mit den Arbeiten beauftragte Firma verfügt über langjährige Erfahrung und großes Know-how auf ihrem Fachgebiet. Für die Zeit des Schnitts und Abtransports wird zum Schutz der Besucherinnen und Besucher ein Teil der Parkanlage gesperrt.

Über die HBLFA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten

Die HBLFA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten sind eine Bundesdienststelle und als einziges Kompetenzzentrum für Gartenkultur in Österreich etabliert. Nach dem Leitgedanken „Wir bringen Garten ins Leben“ werden eine moderne Lehre und zukunftsorientierte Forschung betrieben sowie die historischen Gartendenkmäler mit der Botanischen Sammlung der Republik gepflegt. Die sieben Gärten der Republik – in Wien die ehemaligen Hofgärten Schönbrunn, Belvedere und Augarten sowie in Innsbruck die Hofburggärten und Schlosspark Ambras – sind Teil des kulturellen Erbes Österreichs und stehen unter Denkmalschutz.

Die Aufgabe der HBLFA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten besteht darin, dieses „grüne“ kulturelle Erbe als historisch, künstlerisch und ökologisch wertvolle Kulturgüter zu erhalten. Damit schaffen sie ein einzigartiges Angebot für ihre Schülerinnen und Schüler sowie die Forschenden und bringen Garten ins Leben aller, die sich für Natur interessieren.

Fotos zu den Arbeiten finden Sie auf der Website:
[www.bundesgaerten.at/service/news]
(https://www.bundesgaerten.at/service/news.html)

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