Voglauer/Grüne: Deutscher Markt verlangt nach Tierwohlfleisch, Österreichs Schweinehaltung hinkt hinterher

Wien (OTS) – Greenpeace hat heute eine Recherche vorgelegt, die zeigt: 90 Prozent des österreichischen Schweinefleischs erfüllen nicht einmal die Kriterien der schlechtesten Haltungsform in der deutschen Tierhaltungskennzeichnung. „Ein erschreckendes Ergebnis, ist doch Deutschland ein wichtiger Exportmarkt für österreichisches Schweinefleisch. Das AMA Gütesiegel erfüllt nicht einmal die Kriterien der niedrigsten Haltungsform in Deutschland. Hier muss rasch beim AMA-Gütesiegel nachgeschärft werden“, sagt Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen.

„Unsere Schweinemäster:innen geraten immer mehr ins Hintertreffen, da internationale Entwicklungen und gesellschaftliche Ansprüche im Tierwohl hier einfach nicht wahrgenommen werden wollen. Dabei zeigt sich: Transparenz schafft Absatz bei Tierwohlprodukten“, betont Voglauer.

Greenpeace zeigt auf: Der Großteil der deutschen Supermärkte verkauft seit heuer kein Fleisch der Haltungsstufe 1 mehr in ihren Eigenmarken, und die meisten planen auch den Ausstieg aus Haltungsstufe 2 bis zum Jahr 2030. Die niedrigste dann verbleibende Stufe wäre Haltungsform 3, das entspricht dem AMA Gütesiegel „Mehr Tierwohl – Sehr gut“. Die Ausdehnung der Haltungsformenkennzeichnung auf verarbeitete Produkte wie Schinken und Wurst ist geplant.

Dazu hält Voglauer fest: „Diese Analyse zeigt, wohin der Trend geht. Mehr Tierwohl am Teller, mehr Transparenz beim Einkauf. In deutschen Supermärkten wird in Zukunft nur noch die höchste Tierwohlstufe des AMA Gütesiegels und Bio Fleisch zu kaufen sein. Bereits jetzt steigt der Anteil der besseren Haltungsformen im Sortiment rasant. Diese Entwicklung braucht auch Österreich.“

Die Erfahrungen aus Deutschland liefern wertvolle Argumente für die Gespräche mit der Schweinebranche und dem Lebensmittelhandel in Österreich. Bundesminister Johannes Rauch hat bereits Gespräche mit dem Handel über eine Haltungskennzeichnung in Österreich angekündigt. „Wir leisten weiterhin Überzeugungsarbeit für einen Ausstieg aus dem Vollspaltenboden, für eine Tierwohloffensive in der Landwirtschaft und für mehr Transparenz im Supermarkt. Davon profitieren neben den Tieren und den Konsument:innen auch die Bäuerinnen und Bauern“, sagt Voglauer.

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