ÖH: Arbeit in Praktika muss endlich fair entlohnt werden

600 € für Studierende der Pflegewissenschaften sind ein Tropfen auf den heißen Stein – Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) fordert echte Lösungen

Wien (OTS) – Gestern gab Sozialminister Rauch bekannt, dass mehr Geld für Pflegeberufe in die Hand genommen werden solle. Auch Studierende, die den Pflegeberuf erlernen, sollen 600 € monatlich während ihres Studiums erhalten. “Wir befürworten, dass Pflegeberufe endlich auch finanziell aufgewertet werden, jedoch scheint das Konzept für Studierende wenig durchdacht”, so Sara Velić aus dem Vorsitzteam der ÖH. Velić macht auch auf die unklare Situation der Beihilfen aufmerksam: „Was nicht sein darf, ist, dass die 600 € Einkommen aus dem Studium am Ende wieder von den Beihilfen abgezogen werden!“

“Aktuell sollen nur Studierenden der Pflegewissenschaften ein monatliches Einkommen gezahlt werden, dieser Ansatz lässt allerdings viele andere Gesundheits- und Sozialberufe außen vor”, ergänzt Keya Baier aus dem ÖH-Vorsitzteam und fährt fort: “Sämtliche Gesundheits-und Sozialberufe müssen in der öffentlichen Wahrnehmung endlich aufgewertet werden, das heißt vor allem auch mehr Gehalt!” Weiters müssen für sämtliche Gesundheits- und Sozialberufe die Studienbedingungen verbessert werden, nicht nur für einen einzelnen -das bedeutet, dass Arbeit in Praktika fair entlohnt wird und das Beihilfensystem angepasst werden muss, heißt es von der ÖH. Nur die Studierenden eines Studiengangs mit einer Summe, die zum Leben nicht ausreicht, zu zahlen, löse das Problem nicht.

“Die ÖH fordert schon lange faire Bedingungen für Studierende in Praktika – und das in sämtlichen Wissenschafts- und Spezialdisziplinen!”, bekräftigt Naima Gobara aus dem Vorsitzteam der ÖH. In Gesundheits- und Sozialberufen genauso wie in der Zahnmedizin sind unbezahlte Praktika mit Vollzeittätigkeit für einen Studienabschluss verpflichtend. In der Humanmedizin erhalten Studierende für Vollzeitarbeit im klinisch-praktischen Jahr 650 € monatlich. “Für weniger als 4 € pro Stunde in Vollzeitberufen arbeiten zu müssen und dabei meist fatale Arbeitsbedingungen vorzufinden, sollte niemandem zugemutet werden – und trotzdem sind Studierende dazu verpflichtet”, zeigt sich Gobara empört.

Da viele Studierende sich unbezahltes oder schlecht bezahltes Arbeiten im Zuge ihres Studiums nicht leisten können, weil auch sie ihre Lebenshaltungskosten erbringen müssen, findet am Samstag, den 14.05., eine Demonstration für faire Bedingungen in Praktika, organisiert von ÖH Med Wien und ÖH FHCW, statt. “Arbeit muss endlich fair entlohnt werden! Auch Studierende haben gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung verdient!”; schließt das Vorsitzteam unisono.

ÖH – Österreichische Hochschüler_innenschaft
Tanja Steger
Pressesprecherin
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