Neuer Online-Leitfaden: So gelingen berufspraktische Tage

LHStv.in Schaunig, AMS Kärnten-GF-Stv.in Melanie Jann: Online-Tool unterstützt bei der Gestaltung berufspraktischer Tage – Schnuppern als Weg gegen den Fachkräftemangel

Klagenfurt (OTS) – Impulse für Betriebe: Unter dem Motto „Berufspraktische Tage lehrreich und effizient gestalten“ hat die Berufs- und Bildungsorientierung Kärnten (BBOK) ein neues Online-Tool erstellt, das Kärntner Betriebe mit Infos, Tipps und hilfreichen Anregungen rund um die berufspraktischen Tage versorgt – damit die „Schnuppertage“ bestmöglich gelingen und Jugendliche dabei die Arbeitswelt hautnah erleben. „Jede und jeder von uns hat eine Geschichte zu den berufspraktischen Tagen und für viele war das Schnuppern einer der Schlüsselmomente im Leben, um sich für oder gegen einen Beruf zu entscheiden. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, einen möglichst realistischen Einblick in den Beruf, den man erlernen möchte, zu erlangen. Nur so können die Fachkräfte von morgen ein fundiertes Urteil treffen“, betonen LHStv.in Gaby Schaunig, AMS Kärnten-Geschäftsführer-Stellvertreterin Melanie Jann, IV Kärnten-Geschäftsführerin Claudia Mischensky und BBOK-Leiterin Rebecca Waldner heute, Mittwoch, während der Pressekonferenz zur Präsentation des neuen Leitfadens.

Für Arbeitsmarkt- und Lehrlingsreferentin Schaunig bietet die erste Webpage zu berufspraktischen Tagen vor allem eines – Perspektiven von jenen Personen, die viel Erfahrung mit dem Schnuppern haben: „Hier erfährt man, wie man Jugendlichen die Chance auf ein echtes Schnuppererlebnis bietet. Insbesondere die Vernetzung zukünftiger Fachkräfte mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern hilft dem eigenen Unternehmen sowie der Region in den Fokus der Schnuppernden zu rücken. Außerdem ist Berufsorientierung in Zeiten sich komplett verändernder Berufswelten und Jobprofilen zentraler denn je, da das Schnuppern mit veralteten Sichtweisen auf bestimmte Berufe aufräumt. Unterstützen Sie die Jugend bei der Talente- und Leidenschaften-Suche und verhelfen Sie sich selbst ganz nebenbei zu Ihren Fachkräften der Zukunft.“ Mit dem neuen Online-Tool können KMU ebenso wie Großbetriebe authentisches Schnuppern ermöglichen.

„Ziel des AMS ist es, junge Menschen möglichst früh dabei zu unterstützen eine geeignete Ausbildung zu ergreifen“, sagt Melanie Jann, stv. Geschäftsführerin des AMS Kärnten. „Denn eine gute Ausbildung ist die beste Eintrittskarte in die Berufswelt und die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.“ Dabei spielt die Berufsorientierung eine zentrale Rolle. „Als AMS Kärnten unterstützen wir hier speziell mit unseren BerufsInfoZentren (BIZ), bei denen das Kennenlernen der Vielzahl von Berufen und Ausbildungen im Fokus steht, sowie das Erkennen und Erproben von Stärken und Fähigkeiten.“ Projekte der BBOK sind ein weiterer ganz wichtiger Baustein, um jungen Menschen Berufe näher zu bringen. Jann: „Die Jugendarbeitslosigkeit konnte zuletzt stark abgebaut werden. Parallel dazu nimmt seit einiger Zeit aber auch die Zahl der Lehrstellensuchenden kontinuierlich ab, während Betriebe – verstärkt durch den Fachkräftemangel – wieder vermehrt dazu bereit sind junge Menschen auszubilden. Der neue Online-Leitfaden zu den berufspraktischen Tagen trägt dazu bei, Betriebe und Jugendliche erfolgreich zusammen zu bringen: Unternehmen werden dabei unterstützt, Kontakte zu potentiellen zukünftigen Lehrlingen und deren Eltern zu knüpfen; ein positiver, praxisnaher Austausch ist das Ziel. Gleichzeitig werden die Unternehmen als Ausbildungsbetriebe und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der Region sichtbar.“

„Das Schnuppern ist in der Industrie ein Erfolgsmodell“, sagt Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Kärnten (IV Kärnten). So würden regelmäßige Befragungen der Mitgliedsunternehmen zeigen, dass durchwegs die Hälfte bis zwei Drittel der neuen Lehrlinge über das Schnuppern zur Lehrstelle und zum Ausbildungsvertrag gekommen sind. „Seit Jahren setzen die Betriebe hier einen großen Schwerpunkt, öffnen ihre Türen und gestalten praxisnahe und spannende berufspraktische Tage für Jugendliche. Die Realbegegnung ist weiterhin die beste Form des gegenseitigen Kennenlernens und Auslotens von Möglichkeiten, Talenten und Ausbildungsangeboten“, so Mischensky. Begleitet werde dies von umfassenden Informationsangeboten der Industrie, wie auf der Lehrberufeplattform inlehre.at. Die Industrie setze sich seit Langem für mehr Hands-on beim Schnuppern und praktische Berufserlebnisse ein und habe gemeinsam mit den Kärntner Sozialpartnern dazu Initiativen gestartet. Der digitale Leitfaden für Betriebe der BBOK runde das Angebot perfekt ab und bestätige zudem den Weg der IV Kärnten, die seit Jahren die hohe Bedeutung der berufspraktischen Tage hervorhebe und in das Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit rücke, meint Mischensky.

„Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, Jugend und Wirtschaft zu vernetzen. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei die berufspraktischen Tage für Schülerinnen und Schüler in den Betrieben ein. Sie bieten den optimalen Rahmen, um einerseits den Jugendlichen die beruflichen Perspektiven in der Region näherzubringen und andererseits die Wirtschaft mit potenziellen Lehrlingen in Kontakt zu bringen. Eine echte Chance für beide Seiten also, sich zu „beschnuppern“ und wechselseitig Potenziale auszuloten! Als Gastgebende können Schnupperbetriebe in vielerlei Hinsicht und mit unterschiedlichen Aktivitäten positiv Einfluss nehmen auf einen lehrreichen und beidseitig gewinnbringenden Verlauf der Schnuppertage. Wie das gelingen kann, erfährt man auf der Website direkt aus erster Hand: Praktikerinnen und Praktiker der Lehrausbildung sowie Schnupperlehrlinge teilen ihre Erwartungen, ihre Erfahrungen, ihre Eindrücke und ihr Know-how mit anderen Schnupperbetrieben. Auf dass die Schnuppertage ein voller Erfolg für beide Seiten werden können!“

Allgemeine Infos: Unter [www.berufspraktischetage.at]
(http://www.berufspraktischetage.at/) bietet sich interessierten
Betrieben ein Leitfaden mit zahlreiche Anregungen und Hilfestellungen für die Gestaltung ihrer „Schnuppertage“ bspw. in Form von Interviews mit Firmenverantwortlichen, Aussagen von Schnupperlehrlingen, einer Checkliste
([https://berufspraktischetage.at/wp-content/uploads/2022/04/Berufspr
aktische-Tage-Checkliste_Druckversion.pdf]
(https://berufspraktischetage.at/wp-content/uploads/2022/04/Berufspra
ktische-Tage-Checkliste_Druckversion.pdf)) zur Vorbereitung und Durchführung, einem Überblick über die rechtlichen Grundlagen und Gesprächsleitfäden. Reinschauen können Betriebe unter anderem in eine Beispiel-Schnupperwoche. Der Firmenchef der Malerei Wieser in Hermagor nimmt jährlich rund zehn Schnupperlehrlinge zu sich in den Betrieb. Eine gute Betreuung der Aspirantinnen und Aspiranten ist ihm dabei ein großes Anliegen. Der Lehrlings-Nachwuchs bleibt so auch nicht aus.

Finanziert wird dieses neuartige Online-Service für Betriebe im Hintergrund durch die Fördergeber der Berufs- und Bildungsorientierung Kärnten: Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten, Land Kärnten und Industriellenvereinigung (IV) Kärnten.

(Schluss)

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050 536-10201
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