Disoski zu Internationalem Aktionstag für Frauengesundheit: „Pandemie ist Auftrag, medizinisches Angebot für Frauen weiter auszubauen“

Grüne: Besorgniserregend, wie Recht auf Schwangerschaftsabbruch im Windschatten der Pandemie weltweit ausgehöhlt wird

Wien (OTS) – Im Vorfeld zum Internationalen Aktionstag für Frauengesundheit, der jährlich am 28. Mai begangen wird, macht die Vizeklubchefin und Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski, auf die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Covid-Pandemie aufmerksam:
„Wir haben zwei gesundheitlich besonders schwierige und belastende Jahre hinter uns, in denen Frauen längerfristigeren und vielschichtigeren Belastungen ausgesetzt waren als Männer. Das AKH-Wien hat festgehalten, dass im Jahr 2021 72,6 Prozent der Long-Covid Patient:innen Frauen waren. Studien zeigen, dass Frauen vermehrt unter den psychischen Belastungen der Pandemie leiden, die Gründe dafür dürften sowohl biologisch als auch sozial sein. Leider gibt es keine verlässlichen Daten, weil Frauen in medizinischen Studien meist zweitrangig behandelt werden“, führt Disoski aus.

Umso wichtiger sei es, dass „wir im Parlament einen neuen Frauengesundheitsbericht auf den Weg gebracht haben“, sagt Disoski. Denn „Wie in anderen Lebensbereichen auch, gilt der Mann und sein Körper auch in der Medizin und in der medizinischen Forschung als Norm und als Standard für Diagnose- und Therapieformen. Das führt bei Frauen wiederum zu Fehldiagnosen und auch zu Fehleinstellungen bei Medikamenten. Daraus resultiert eine schlechtere medizinische Versorgung von Frauen. Das müssen wir ändern“, sagt die Grüne Frauensprecherin und ergänzt: „Mit dem Frauengesundheitsbericht gehen wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung und einen weiteren Schritt für die Verbesserung der Gesundheit aller Frauen im Land”.

„Die Pandemie ist ein Auftrag, das medizinische Angebot für Frauen weiter auszubauen. Und wir setzen die entsprechenden Maßnahmen Schritt für Schritt um“, sagt Disoski. Sie verweist dabei auf den Ausbau der kassenfinanzierten Psychotherapieplätze speziell für Frauen und Mädchen, auf die Veröffentlichung einer Broschüre in einfacher Sprache für gynäkologische Arzttermine und auf den vereinfachten Zugang zur Abtreibungspille „Mifegyne“.

Dringenden Handlungsbedarf ortet Disoski insbesondere beim Zugang zu niederschwelligen, leistbaren und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen: „Hier bestehen österreichweit drastische Versorgungslücken, die dringend geschlossen werden müssen“. Global beobachte sie „besorgniserregende Auswüchse des politischen Katholizismus, mit drastischen Folgen für Frauen“. „Der Blick in die USA, nach Polen oder Ungarn zeigt, mit welcher Vehemenz Konservative und Rechte Frauen ihr hart erkämpftes Recht, über den eigenen Körper zu bestimmen, wegnehmen. Dabei ist ein sicherer Schwangerschaftsabbruch ein Menschenrecht. Wir werden es mit ebensolcher Vehemenz verteidigen“, sagt sie abschließend.

Veranstaltungshinweis:
Anlässlich des Internationalen Aktionstages für Frauengesundheit laden die Grünen am 9.6.2022 ab 17 Uhr zur Veranstaltung „Endometriose im Gespräch“ – mit Expert*innen und Betroffenen. Ort: Hermanngasse 25, 1070 Wien

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