Grüne Wien/Berner, Kunrath: Lueger Denkmal muss abgebaut werden

Wien (OTS) – Seit über einem Monat demonstriert die Initiative “Platz da” gemeinsam mit Expert:innen, Künstler:innen und Betroffenen mit Aktionen am Karl-Lueger-Platz. Sie präsentieren jede Woche Argumente, warum es nicht mehr zeitgemäß ist, eine Figur wie die des ehemaligen Wiener Bürgermeisters weiter auf diese Weise zu ehren. „Lueger hat wegen seines Antisemitismus und Populismus im demokratischen Wien des 21. Jahrhunderts als Vorbild ausgedient. Das hat nichts mit fehlendem Geschichtsbewusstsein zu tun – ganz im Gegenteil. Das Denkmal repräsentiert eine hierarchische Gesellschaftsordnung, die aus heutiger Sicht überkommen ist. Es feiert einen Politiker, der seinen Erfolg auf Kosten anderer erreichte und sich selbstverliebt in die Stadtgeschichte einschrieb. Es kann nicht im Sinne Wiens sein, diese Art der Politik zu idealisieren und damit die patriarchale Weltordnung zu zementieren. Im 21. Jhdt braucht es demokratische Helden. Die überkommenen Selbstverherrlichungen gehören ins Museum oder in einen Skulpturengarten, aber niemals ins Zentrum der Stadt“, so die Kultursprecherin der Grünen Wien, Ursula Berner.

„Wenn wir den Platz zu einem öffentlichen Ort machen wollen, an dem wir demokratisch und auf Augenhöhe Österreich und seine Geschichte des Antisemitismus diskutieren wollen, dann muss zuerst einmal Raum dafür geschaffen werden. Deshalb gibt es hier durch die lange und enge Zusammenarbeit der Grünen mit NGOs einen Paradigmenwechsel“, so der Menschenrechtssprecher der Grünen Wien, Niki Kunrath.

Deshalb fordern die Grünen Wien den Abbau der Statue und eine Umbenennung des Platzes zum Beispiel nach Erika Weinzierl – der Vorkämpferin gegen Antisemitismus in Österreich – oder wenn das nicht möglich ist, zumindest die Umbenennung in einen neutralen Ortsnamen wie „Am Stubentor“.

„Damit kann hier ein „Ort der Konfrontation mit dem österreichischen Antisemitismus entstehen, ein Ort der historischen Schuld, die wir Nachgeborenen zu verantworten haben. Ein Ort der der Reflexion“, wie ihn Zeithistoriker:innen und Expert:innen für Erinnerungskultur einfordern. Geben Sie sich einen Ruck, Herr Bürgermeister und Frau Stadträtin! Haben Sie den Mut, überkommene Traditionen zu brechen, damit hier endlich etwas Neues entstehen kann. 10 Jahre lang ist in der Diskussion um das Lueger Denkmal nichts weitergegangen, es ist jetzt Zeit für eine Veränderung“, so Berner und Kunrath abschließend.

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