„Geheimnisse der Pharaonen“: „Universum History“ dokumentiert das Rätsel der Sphinx und das Ende des alten Ägypten

Am 15. Juli ab 22.35 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Ein menschlicher Kopf auf dem Körper eines Löwen, 20 Meter hoch und 73,5 Meter lang, ein majestätisch anmutendes, mythologisches Mischwesen – das ist die große Sphinx von Gizeh, die am Westufer des Nils aus einer monolithischen Kalksteinstruktur gehauen wurde. Sie gehört zu den ungelösten Geheimnissen Ägyptens. Wer war ihr Schöpfer? Warum wurde sie erbaut? Was symbolisiert sie? In der zweiten Folge des Dreiteilers „Geheimnisse der Pharaonen“ von Sigrid Clément und Alain Brunard (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann) widmet sich „Universum History“ am Freitag, dem 15. Juli 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 dem Rätsel der Sphinx. Rund 500 Jahre lang dominiert der Pyramidenbau das Alte Ägypten. Missernten, ein schwacher Pharao und einschneidende Machtverschiebungen führten schließlich zum Untergang des Alten Reichs. In der letzten Folge des „Universum History“-Dreiteilers gehen Ägyptologinnen und Ägyptologen danach um 23.20 Uhr in ORF 2 der Frage nach, welche politischen, religiösen und gesellschaftlichen Umwälzungen dem goldenen Zeitalter der Pyramiden ein Ende setzten.

Geheimnisse der Pharaonen – Teil 2: „Rätselhafte Sphinx“ – 22.35 Uhr, ORF 2

Ägypten vor rund 4.500 Jahren — Pharao Cheops, Erbauer und Namensgeber der wohl berühmtesten Pyramide der Welt, ist tot. Nach turbulenten Nachfolgekämpfen folgt ihm sein Sohn Chephren auf den Thron. Chephren wird später neben seinem Vater auf dem Hochplateau von Gizeh bestattet werden. Auch die rätselhafte Sphinx ruht hier im Wüstensand. Sie ist etwa zur gleichen Zeit entstanden wie die benachbarten Bauwerke, doch ihr Schöpfer lässt sich nicht zuordnen. Der Archäologe Mark Lehner hat Jahre damit verbracht, jeden Zentimeter der riesigen Statue – der größten erhaltenen Statue des Altertums – zu untersuchen. Die Sphinx sei einzigartig in ihren kolossalen Ausmaßen, erzählt er in der Dokumentation, herausgearbeitet aus einem einzigen Steinblock. Mark Lehner glaubt, dass die Sphinx in den Jahren nach dem Tod von Cheops erbaut wurde. Das ließe den Schluss zu, dass dessen Sohn Chephren ihr Schöpfer gewesen sein könnte. Doch bis heute sind sich die Forscher/innen uneins über den Erbauer. Vieles spricht für Chephren, doch auch sein Halbbruder Radjedef kommt in Frage. Unterschiedliche Theorien erzählen abenteuerliche Geschichten von Rivalitäten, Intrigen und Brudermord. Auch die fehlende Nase der Sphinx könnte einen wichtigen Hinweis liefern.

Unterschiedliche Theorien gibt es auch zur Frage nach dem Grund für die Errichtung der Sphinx. Der mächtige Löwe als Symbol für das ägyptische Königtum ist gut belegbar. Wurde die Sphinx also als Wächterin des Pyramidenkomplexes von Gizeh erbaut? Weshalb aber trägt sie einen menschlichen Kopf? Ihr Gegenstück ist Sachmet, die ägyptische Göttin des Krieges, der Krankheiten und der Heilung. Sachmet trägt einen Löwenkopf auf einem menschlichen Körper, ihre zerstörerische Kraft ist wild und animalisch. Bei der Sphinx könnte es also genau andersherum sein — der menschliche Kopf steht für den Verstand, der die wilde Natur beherrscht und kontrolliert.

Der Film beleuchtet die unterschiedlichen Theorien zur geheimnisvollen Sphinx ausführlich. Aufwendig gedrehte Reenactments versetzen die Zuseher/innen in die damalige Zeit. Das Rätsel der Sphinx kann auch diese filmische Spurensuche nicht lösen. Doch vielleicht macht gerade die Rätselhaftigkeit den Reiz und die Faszination aus, die das majestätische Wesen aus Stein bis heute umgeben.

Geheimnisse der Pharaonen – Teil 3: „Der Untergang“ – 23.20 Uhr, ORF 2

Ägypten um das Jahr 2150 vor Beginn unserer Zeitrechnung. Der alternde Pharao Pepi II. herrscht als fünfter König der 6. Dynastie über das Land. Doch die Einheit Ägyptens hat längst große Risse bekommen. In den Provinzen sind neue, unabhängige Machtzentren entstanden. Missernten führen zu Hungersnöten. Die Wurzeln für den Niedergang des Reiches liegen in der ferneren Vergangenheit, im goldenen Zeitalter des Pyramidenbaus. Pharao Cheops und sein Sohn Chephren haben ihre monumentalen Grabmäler auf dem Hochplateau von Gizeh errichten lassen. Doch schon Chephrens Sohn Mykerinos hat für sich selbst eine bescheiden anmutende Pyramide bauen lassen. Sein Sohn Schepseskaf bricht schließlich völlig mit der Tradition und lässt in Sakkara als Grabstätte einen einfachen Flachbau errichten, eine Mastaba nach dem Vorbild der alten Königsgräber. Der endgültige Umbruch kommt mit Userkaf, dem ersten Pharao der 5. Dynastie. Userkaf stellt mit dem Bau eines prachtvollen Tempels den Sonnengott Ra in den Fokus und präsentiert sich selbst als Sohn des Ra. Eine Rolle, die auch seine Nachfolger übernehmen. Damit rückt die Religion in den Vordergrund. Die Auswirkungen auf das Land sind enorm.

Denn die Herrscher konzentrieren sich zunehmend auf ihre göttliche Rolle und kümmern sich immer weniger um die Staatsgeschäfte. Eine Beamtenelite übernimmt die Verwaltung des Reiches. Es entsteht ein „Berufsbeamtentum“, wie der Ägyptologe Mark Lehner im Film erzählt. Damit gerät auch die zuvor zentral gesteuerte Einheit des Landes ins Wanken. In den Provinzen entstehen neue, unabhängige Machtzentren. Schließlich besteigt in der Hauptstadt Memphis der junge Pharao Pepi II. den Thron. Er wird länger regieren als jeder andere König vor ihm, doch gegen Ende seiner Herrschaft zeigt der alternde Pharao Schwächen. Eine Folge von Missernten schürt das Misstrauen des Volkes gegenüber seinem Herrscher. Mit Pepi II. endet schließlich die Ära des Alten Reiches. Erst einige Jahrhunderte nach seinem Tod wird sich Ägypten stabilisieren. Neue Pharaonen vereinen das Land und bauen den Staat wieder auf.

„Universum History“ zeigt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus aktuellen Grabungen und Funden. Renommierte Expertinnen und Experten erläutern die verschiedenen Theorien und geben Einblicke in die komplexe Geschichte rund um den Niedergang dieser ersten großen Epoche der ägyptischen Kultur. Opulente Reenactments machen die Zeit der Pharaonen lebendig und lassen die gottgleichen Herrscher des alten Ägyptens wiederauferstehen.

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