ORF III am Wochenende: „zeit.geschichte“-Premieren über Reichsbrücken-Einsturz, Lauda-Unfall, Hofburg-Brand

Außerdem: „In memoriam Alice Harnoncourt“, „Erlebnis Bühne“-Abend mit u. a. „Sibirien“ von den Bregenzer Festspielen

Wien (OTS) – ORF III Kultur und Information präsentiert am Samstag, dem 30. Juli 2022, einen vierteiligen „zeit.geschichte“-Abend, u. a. mit den beiden Neuproduktionen „Schicksalstage Österreichs – Einsturz Reichsbrücke und Laudas Unfall“ sowie „Der Brand der Hofburg“. Am Sonntag, dem 31. Juli, zeigt ORF III am Vormittag in Gedenken an Alice Harnoncourt eine Ausgabe der Gesprächsreihe „Mütter”, in der die kürzlich verstorbene Violinistin und Ehefrau von Dirigent Nikolaus Harnoncourt 1985 zu Gast war. Am Abend folgen mit „Pavarotti im Hyde Park“ und „Pavarotti: Ein Sänger für das Volk“ zwei „Erlebnis Bühne“-Produktionen rund um den Startenor. Das Klassikprogramm rundet die diesjährige Hausopernproduktion der Bregenzer Festspiele ab: eine Neuinszenierung von Umberto Giordanos „Sibirien“.

Samstag, 30. Juli

Ab 20.15 Uhr widmet sich die „zeit.geschichte“-Neuproduktion „Schicksalstage Österreichs – Einsturz Reichsbrücke und Laudas Unfall“ dem 1. August 1976. Um fünf Uhr früh stürzte die Wiener Reichsbrücke ein. Zu der Zeit waren nur vier Fahrzeuge darauf unterwegs, ein Lenker starb, alle anderen konnten gerettet werden. Am selben Tag ereignete sich auch der Horrorunfall von Niki Lauda am Nürburgring. Am Vormittag hatte es geregnet, es war unsicher, ob das Formel-1-Rennen überhaupt stattfinden sollte.

Anschließend folgt eine weitere „zeit.geschichte“-Premiere: Die Dokumentation „Der Brand in der Hofburg“ (21.05 Uhr) blickt zurück auf die Nacht von 26. auf 27. November 1992, als im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg ein Brand ausbrach, der den Saal weitestgehend zerstörte und den benachbarten Kleinen Redoutensaal stark in Mitleidenschaft zog. Ein bedeutender Teil des baukulturellen Erbes der Republik Österreich ging in diesen dramatischen Stunden verloren.

Den Abend beschließt der Zweiteiler „Lassing – Die ganze Geschichte“ (21.55 Uhr und 22.45 Uhr): Die erste Folge der Produktion zeigt die Vorgeschichte zur Bergwerkskatastrophe – Ungereimtheiten und Fehler beim Abbau, blind ausgestellte Bescheide, Missachtung von Betriebsplänen, mangelndes Sicherheitsbewusstsein, umfassender Schwarzabbau. Eine Computeranimation des weitverzweigten Bergwerks gibt einen Einblick, wann wo was passiert ist und welche Folgen dies hatte. Teil zwei der Dokumentation handelt von den Rettungsmaßnahmen nach dem Einsturz. Bis heute ist nicht ganz klar, mit welchem Auftrag die zehn Kumpels in den Stollen geschickt wurden. War es ausschließlich, um den verschütteten Georg Hainzl zu retten, oder sollten sie auch noch das Bergwerk selbst sichern?

Sonntag, 31. Juli

ORF III zeigt ab 8.45 Uhr in memoriam Alice Harnoncourt eine Ausgabe der Dokumentationsreihe „Mütter“. Darin erzählt die am 22. Juli im Alter von 91 Jahren verstorbene Violinistin und Konzertmeisterin des Concentus Musicus im Gespräch mit Hermi Löbl von ihrem spartanischen Leben in einem Künstlerhaushalt, ihrer Familie sowie ihrer Liebe zur Musik.

Im Hauptabend stehen drei Ausgaben „Erlebnis Bühne“ auf dem Programm:
Den Auftakt macht die legendäre Aufzeichnung „Pavarotti im Hyde Park“ (20.15 Uhr) aus dem Jahr 1991. Begleitet vom Philharmonia Orchestra verzauberte Luciano Pavarotti Hundertausende Zuseher/innen im Londoner Hyde Park sowie ein Millionenpublikum an den Fernsehbildschirmen mit Opern-Evergreens von Verdi, Massenet und natürlich Puccini. Auch in der anschließenden Dokumentation „Ein Sänger für das Volk“ (21.50 Uhr) dreht sich alles um den Jahrhunderttenor. Der Film aus dem Jahr 2017 zeichnet mit Hilfe von Konzertausschnitten und zahlreichen Interviews mit Freunden und Weggefährten die einzigartige Karriere Pavarottis nach.

Danach zeigt „Erlebnis Bühne“ (22.45 Uhr) die diesjährige Hausopernproduktion der Bregenzer Festspiele: eine Neuinszenierung von Umberto Giordanos selten gespieltem Werk „Sibirien“. Die Frau, die Liebhaberin, die Heroine – in der Tragödie durchlebt Konkubine Stephana auf dem Weg zur Befreiung ihrer großen Liebe Vassilli eine Entwicklung, wie sie für die Kompositionen der sogenannten „Jungen Schule“ Italiens um 1900 maßgeblich war. Russische Klänge und die fesselnde Handlung führen vom eleganten Palais bis in die unbarmherzige Eiseskälte des sibirischen Straflagers, wo die gemeinsame Flucht fast gelingt, bis ein Schuss fällt. Unter der musikalischen Leitung von Valentin Uryupin am Pult der Wiener Symphoniker singen Ambur Braid, Fredrika Brillembourg Alexander Mikhailov, u.a. Für die Inszenierung zeichnet Vasily Barkhatov verantwortlich.

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