Rendi-Wagner/Lindner: SPÖ sagt Ausdünnung des ländlichen Raums den Kampf an!

SPÖ fordert Verdoppelung der Medizinstudienplätze und 100.000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze – Lindner leitet SPÖ-Arbeitsgruppe zur Stärkung des ländlichen Raums

Wien (OTS/SK) – Im Rahmen ihrer „Ein Land.“-Tour hat SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Dr.in Pamela Rendi-Wagner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem gf. SPÖOÖ-Vorsitzenden Mag. Michael Lindner und dem Bürgermeister Ing. Christoph Schimpl in St. Pankraz der geografischen Ungleichheit den Kampf angesagt. „Ländliche Regionen wurden in den letzten Jahren mehr und mehr abgehängt, Bankfilialen und Wirtshäuser geschlossen“, so Rendi-Wagner, die vor einem sozialen Ungleichgewicht auch aufgrund der Teuerung warnte:
„Wir wollen nicht, dass es zum Auseinanderdriften der Gesellschaft zwischen Stadt und Land kommt. Wir stehen für Zusammenhalt“, so die SPÖ-Chefin. „Wir sehen, dass viele Gemeinden gegen das Sterben der Ortskerne und die Ausdünnung der Infrastruktur ankämpfen müssen“, ergänzte Linder, der vor einem „Teufelskreis“ warnte: „Wenn Infrastruktur wegbricht, wandern die Menschen eher ab.“ Zur Stärkung des ländlichen Raums macht Rendi-Wagner zwei zentrale Themen aus, die bundespolitisch dringend angegangen werden müssen: den Kampf gegen den Ärzt*innenmangel und den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Konkret fordert Rendi-Wagner, die Medizinstudienplätze zu verdoppeln und den Beruf des Hausarztes zu attraktivieren sowie 100.000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze in Österreich. „Das sind Investitionen in die Zukunft, die es uns wert sein müssen!“, so Rendi-Wagner. ****

Michael Lindner, der eine bundesweite Arbeitsgruppe der SPÖ leiten und ein Aktionsprogramm zur Stärkung des ländlichen Raum erstellen wird, spricht von einem „persönlichen Herzensanliegen“: Es brauche „eine Basisinfrastruktur in den Gemeinden, um gutes Leben für alle ermöglichen zu können“, so Lindner. Schon jetzt seien in peripheren Lagen die Menschen älter und die Kaufkraft niedriger. Darüber hinaus habe die Stärkung des ländlichen Raums „eine hohe Relevanz im Kampf gegen den Klimawandel“, wie Lindner ausführte, denn je mehr Menschen abwandern, desto mehr Bodenversiegelungen gibt es andernorts. Darum ist es für Lindner „eine Frage der Gerechtigkeit, dass wir allen Menschen gleich gute Lebensbedingungen zur Verfügung stellen“, das reiche von der Kinderbetreuung über die Gesundheitsversorgung, den Breitbandausbau bis zu Bildungs- und Arbeitsangeboten.

Dass die geografische Ungleichheit in allen Lebensbereichen zu spüren ist, betonte auch der Bürgermeister von St. Pankraz Christoph Schimpl. Nachmittagsbetreuung gebe es am Land kaum, meistens müssten die Mütter zuhause bleiben – „das ist nicht mehr zeitgemäß“, so Schimpl. Oftmals würden den Gemeinden die finanziellen Mittel fehlen, „Landflucht ist die Folge“. Das Spritsparen sei zwar in aller Munde, „aber im ländlichen Raum ist es schwer durchführbar, denn in St. Pankraz pendeln über 90 Prozent der Bürger*innen zur Arbeit und 100 Prozent sind für Einkäufe aufs Auto angewiesen“, führte Schimpl aus. Die Folge dieser Ungleichheit: Viele fühlen sich alleingelassen.

„Es kann nicht sein, dass Patient*innen in manchen Regionen Österreichs bis zu 40 Kilometer fahren müssen, um eine Hausärztin zu erreichen“, so Rendi-Wagner, die betonte, dass wohnortnahe Versorgung zentral in jedem Lebensalter ist. Schon jetzt sei das jedoch nicht gewährleistet, rund 200.000 Menschen haben bereits jetzt keinen Hausarzt, keine Hausärztin in Wohnortnähe. Durch Primärversorgungszentren und Gruppenpraxen kann der Beruf des Hausarztes attraktiver gemacht werden, außerdem sollen die Studienplätze verdoppelt und Stipendien an die Auflage geknüpft werden, fünf Jahre im öffentlichen Gesundheitsbereich tätig zu sein.

Um das Fachkräftepotential zu heben, fordert Rendi-Wagner den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Die Kinderbetreuung bezeichnet die SPÖ-Chefin als „Grundstein für faire Lebenschancen“, darum müsse für alle Kinder in Österreich durch einen Rechtsanspruch ein kostenfreier, ganztägiger Betreuungsplatz sichergestellt werden. In Oberösterreich habe nur jedes fünfte Kind unter drei Jahren die Möglichkeit auf einen Betreuungsplatz, es brauche hier 17.000 zusätzliche Betreuungsplätze, so Rendi-Wagner, die versprach: „Die SPÖ sagt der Ausdünnung des ländlichen Raums den Kampf an!“ (Schluss) ls/bj

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