Caritas präsentiert Ergebnisse von Befragung zu Persönlicher Assistenz für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen

Landau: „Persönlicher Assistenz kommt Schlüsselrolle bei selbstbestimmtem Leben zu. Österreichweit einheitliches System überfällig”

Link zu Zusatzinformationen (Grafiken, Zahlen/Daten und Fakten sowie Ergebnisse und Empfehlungen der Befragung), PW:nA2KXzEsmy 

Am Vortag der Inklusionsdemo, wo zahlreiche Menschen für die Rechte von Menschen mit Behinderung auf die Straße gehen werden, legt die Caritas eine Befragung zum Thema _Persönliche Assistenz für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen _vor. Die von Österreich unterzeichnete UN-Behindertenrechtskonvention betrachtet Persönliche Assistenz als eine Notwendigkeit für Inklusion und ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen. Die Ergebnisse der Befragung unter 83 Betroffenen unterstreichen, dass Österreich diesem Grundsatz bislang kaum gerecht wird.

WOHNORT ENTSCHEIDET ÜBER ANSPRUCH AN PERSÖNLICHER ASSISTENZ

Die Befragung verdeutlicht, dass noch wenig Wissen unter den Teilnehmenden über die Möglichkeiten einer Persönlichen Assistenz besteht. Große Einigkeit zeigt sich hingegen beim breit gefächerten Bedarf an Persönlicher Assistenz. Er erstreckt sich über alle Lebensbereiche wie Freizeit, Wohnen, Arbeit, aber auch den Bildungsbereich. Die aktuelle gesetzliche Situation in Österreich wird den genannten Erwartungen aber kaum gerecht. „Es ist ärgerlich, dass nicht die Bedürfnisse der Betroffenen über die Persönliche Assistenz entscheiden. Es bestimmt vielmehr der Wohnort darüber, ob und in welchen Lebensbereichen Menschen mit Behinderungen Anspruch auf Persönliche Assistenz haben. In jedem Bundesland gelten andere, meist komplexe Regelungen. Einen umfassenden Rechtsanspruch auf Persönliche Assistenz, der sich über alle Lebensbereiche erstreckt, gibt es in vielen Bundesländern nicht. Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen sind meist ganz ausgeschlossen,“ kritisiert Landau. „Gut 87 % der Befragten wünschen sich auch, von der gleichen Assistentin oder dem gleichen Assistenten über mehrere Lebensbereiche hinweg unterstützt zu werden. Dem widerspricht die bisher übliche rechtliche Trennung von Persönlicher Assistenz in einen Arbeits- und Freizeitbereich. Diese realitätsferne Teilung sollte im Sinne der Betroffenen abgeschafft werden“, betont Landau.

UMFASSENDES UND ÖSTERREICHWEIT EINHEITLICHES SYSTEM BEI PERSÖNLICHER ASSISTENZ GEFORDERT

„Persönliche Assistenz darf kein Luxus sein. Im 21. Jahrhundert sollte niemand mehr ob einer Beeinträchtigung am selbstbestimmten Leben gehindert werden. Wir appellieren daher an die Bundesregierung: setzen sie ihr im Regierungsprogramm selbst festgemachtes Ziel eines österreichweit einheitlichen Systems für Persönliche Assistenz rasch um. Vereinfachen sie die Regelungen im Sinne der Menschen mit Behinderung, schließen sie alle mit ein und orientieren sie sich stärker an den Bedürfnissen der Betroffenen. Verschiedene Standards in den Bundesländern führen nur zu einer massiven Ungleichbehandlung von Menschen mit Behinderungen in Österreich. Das sollte der Vergangenheit angehören“, so Landau.

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Caritas Österreich
Wolfgang Marks
Pressesprecher
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