AktionsGemeinschaft: Lehrkräftemangel Abhilfe schaffen

Der Fachkräftemangel schlägt sich derzeit in keinem akademischen Berufsfeld stärker nieder als in jenem der Schulen. Allein binnen der nächsten fünf Jahre werden über 20.000 Lehrkräfte pensioniert. Dem Problem soll nun endlich Abhilfe geschaffen werden.

Bildungsminister Polaschek sagte deshalb dem Lehrkräftemangel in seiner Pressekonferenz am 25. Oktober “den Kampf” an. Eine Reihe an Lösungsvorschlägen respektive Maßnahmen wurden darin unterbreitet, deren Umsetzung sich das Ministerium annimmt und zeitnah umsetzen möchte.

RESSORTSTRATEGIE KLASSE JOB

Im Rahmen der Ressortstrategie mit dem Titel “Klasse Job” wird seitens des Bildungsministeriums erfreulicherweise eine Image-stärkende Kampagne konzipiert, die die AktionsGemeinschaft seit Jahren fordert, um das übergeordnete Ziel zu erreichen, den Lehrkräftemangel nachhaltig zu beheben. Die Aufwertung der gesellschaftlichen Haltung gegenüber Lehrkräften ist dabei beispielgebend für eine solche Maßnahme. “Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Lehrern in der Gesellschaft zu reformieren, ist längst überfällig. Image-stärkende Kampagnen tragen positiv dazu bei, Lehrkräften jenen Respekt zu verschaffen, den sie auch verdienen. Immerhin sind sie diejenigen, die die Zukunft unserer Gesellschaft ausbilden”, merkt Bundesobmann Muhammed Durmaz positiv an.

BESSERE STUDIERBARKEIT DES LEHRAMTSSTUDIUMS

Lehramtsstudierende sind im Studium mit einer Reihe von Hürden konfrontiert, die für sie gegenüber Studierenden anderer Studienrichtungen einen erheblichen Nachteil darstellen. Bis dato war ein vierjähriger Bachelor vonnöten, um als Lehrkraft tätig zu werden. Dieser soll nun auf drei Jahre reduziert werden, um eine Gleichstellung mit anderen Studien herbeizuführen. “Dass die Mindeststudiendauer eines Bachelors im Bereich der Lehramtsstudien nun endlich auf sechs Semester reduziert wurde, begrüßen wir grundsätzlich. Allerdings will ich als neuer Obmann vielmehr unserer jahrelangen Forderung erneut starken Nachdruck verleihen, dass der verpflichtende Master für die Primar- und Sekundarstufe 1 [anm. Volksschule und Mittelschule] endlich fallen muss”, fordert Durmaz.

VERBESSERUNG DES ARBEITSPLATZES

In Ermangelung von Vorschlägen für konstruktive Maßnahmen im Zusammenhang mit der Attraktivierung des Arbeitsplatzes österreichischer Lehrkräfte hat die AktionsGemeinschaft kurzerhand auf eigene Faust potenzielle Maßnahmen erarbeitet, deren Umsetzung eine Verbesserung herbeiführen würden.

“Die erste Frage, die sich mir stellt, ist, was denn eigentlich attraktiviert werden soll”, so Durmaz. “Die Realität ist nämlich jene, dass österreichische Lehrkräfte meist über gar keinen eigenen Arbeitsplatz verfügen”, führt der Bundesobmann weiter aus. Es brauche hierbei die Schaffung von eigenen Arbeitsplätzen für jede Lehrerin und jeden Lehrer abseits des Konferenzzimmers, die – wie der Unterricht selbst auch – dem neuesten Stand der Digitalisierung entsprechen müssten.

Weitere Forderungen der AktionsGemeinschaft sehen die Schaffung von Stellen für Verwaltungspersonal und Sozialarbeiter_innen vor, um Lehrkräfte zu entlasten, sodass diese den Fokus auf den eigentlichen Unterricht legen können und nicht mit enormem Verwaltungsaufwand konfrontiert sind.

“Das Problem des Lehrkräftemangels über Nacht beheben zu wollen, wäre blauäugig und aussichtslos. Während die heute präsentieren Maßnahmen sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung sind, bedarf es dennoch der Umsetzung weiterer Maßnahmen, um die schulische Ausbildung künftiger Generationen auf höchstem Niveau weiterhin sicherzustellen”, appelliert Muhammed Durmaz abschließend. 

Die AktionsGemeinschaft ist als größter Verein studentischer Interessenvertretung in Österreich in allen 9 Bundesländern vertreten und stellt seit der ÖH-Wahl 2021 an 15 Hochschulen die Exekutive.

Daniel V. Müller (AG)
Pressesprecher
+43 681 81745274
daniel.mueller@aktionsgemeinschaft.at

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