„matinee“ am 20. November: „Mit Volldampf durch die Toskana“, danach Dokupremiere „Paganinis sagenhafte Saiten“

Außerdem: „Die Kulturwoche“

Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 20. November 2022, um 9.05 Uhr in ORF 2 führt zunächst per Nostalgiezug „Mit Volldampf durch die Toskana“ (9.05 Uhr). Danach lüftet eine neue Dokumentation von Herbert Eisenschenk das bislang gut gehütete Geheimnis um „Paganinis sagenhafte Saiten“ (10.00 Uhr). „Die Kulturwoche“ (10.50 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen beschließt den von Teresa Vogl präsentierten ORF-Kulturvormittag.

„Mit Volldampf durch die Toskana“ (9.05 Uhr)

Mit restaurierten Waggons aus den 1920er Jahren und einer reaktivierten 100 Jahre alten Dampflok geht es in dieser Dokumentation von Björn Kölz und Gernot Stadler mit dem Treno Natura durch die schönsten Landschaften der südlichen Toskana.

Unweit des für seine Weine weltberühmten Städtchens Montalcino, eingebettet in eine bezaubernde Landschaft, liegt die Tenuta di Collosorbo. Das Traditions-Weingut ist seit 25 Jahren fest in weiblicher Hand. Mutter Giovanna und ihre Töchter Lucia und Laura produzieren Jahr für Jahr einen hervorragenden Wein. Die mit großer Kenntnis und Sorgfalt produzierten Brunello di Montalcino und Rosso di Montalcino gehören zu den besten Weinen Italiens. Eindrucksvoll ist auch das Anwesen der Villa La Foce. Es ist einer jener Orte im malerischen Hügelland des Val d’Orcia, den man als unvergleichlich bezeichnen muss. Der Garten der Villa La Foce war das letzte große Werk des berühmten englischen Garten-Architekten Cecil Pinsent und wurde zum gartenarchitektonischen Vermächtnis für die Ewigkeit. Das Val d‘ Orcia wird für seine landwirtschaftlichen Produkte geschätzt. Die Schafzucht und Milchwirtschaft sowie die Weiterverarbeitung der Schafsmilch zu Käse sicherten so manchem bäuerlichen Betrieb über die Jahrhunderte das Überleben. Der „Pecorino“ in seinen verschiedenen Reifungsgraden gilt als einer des besten Europas. Die nostalgische Bahnfahrt durch das Val d’Orcia ist ein Erlebnis für alle Sinne.

„Paganinis sagenhafte Saiten“ (10.00 Uhr)

Die Auftritte des Komponisten und Geigenstars Niccolò Paganini in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts müssen tief beeindruckt haben. Mit seiner dämonischen Egozentrik wurde er berühmt und sehr reich. Noch reicher machte ihn der geheime Inhalt einer Holzkiste, die ihn, gut verborgen, im Inneren seiner privaten Kutsche auf seinen Reisen durch Europa begleitete.

Noch zu Beginn des Jahrhunderts galten die „italienischen Saiten“ bezüglich ihrer Schwingungs- und Klangeigenschaften als einzigartig. Sie ließen, aufgezogen auf Streichinstrumenten, eine unvergleichliche Klangmagie entstehen, die noch bis vor kurzer Zeit nicht imitiert werden konnte. Diese Saiten, unter größter Geheimhaltung und unter Kontrolle des Vatikans in abgelegenen Bergdörfern der Abruzzen erzeugt, waren schwierig zu bekommen. Der Kirchenstaat bestimmte über nahezu drei Jahrhunderte, welches Land und welche Musiker „saitenwürdig“ erschienen. Künstler aus protestantischen Ländern standen auf der schwarzen Liste und waren deshalb auf Paganinis Schmuggelware angewiesen. Die Dokumentation von Herbert Eisenschenk erzählt die aus bestem Kriminalstoff gewobene Geschichte dieser „Göttlichen Saiten“, die sich bis in heutige Tage fortgesetzt hat. Besonders zwei Männer aus Italien stehen dabei im Fokus. Mimmo Peruffo ist ein Laute spielender Chemiker aus Vicenza, wo er auch eine Saitenmanufaktur betreibt. Der andere, Claudio Ronco, ein venezianischer Cellist und Spezialist für Alte Musik. Den beiden ist es zu verdanken, dass die berühmten, aus Lammdärmen gefertigten, Saiten heute annähernd so hergestellt werden können, wie sie ursprünglich in den Bergdörfern der Abruzzen vor 500 Jahren entstanden. Trotzdem bleibt immer noch ein Rest von Geheimnis bestehen, wie zu Zeiten des „Teufelsgeigers“ Niccolò Paganini.

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