Gegen Gewalt: „Jede von uns“ kann ein Vorbild sein

Katholische Jugend und Katholische Frauenbewegung liefern ermutigendes Statement gegen Gewalt

Ein Abendspaziergang, ein Club, die eigenen vier Wände – Frauen machen überall Gewalterfahrungen. Von akut bedrohlichen Situationen wie Sexismus und Catcalling auf der Straße bis hin zu alltäglicher Altersarmut nimmt Gewalt viele Formen an.

Um auf die Vielfalt der Gewalt, der Frauen ausgesetzt sind, aufmerksam zu machen und gleichzeitig Mut zuzusprechen, dagegen vorzugehen, veröffentlichen die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) und die Katholische Frauenbewegung Österreich (kfbö) ein Videoprojekt anlässlich der internationalen Kampagne “16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen”. Die Kampagne beginnt jedes Jahr am 25. November mit dem Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und endet am 10. Dezember mit dem Tag der Menschenrechte. Mit den Videos „Jede von uns“ wollen KJÖ und kfbö nicht nur aufzeigen, wie vielfältig Gewalterfahrungen sind und wie viele Frauen auf unterschiedliche Weise betroffen sind, sondern auch, dass jede von uns andere Frauen und sich selbst gegen Gewalt schützen kann. Das Erdulden von Gewalt hängt unter anderem mit der Akzeptanz traditioneller Frauenbilder und Frauenrollen zusammen. Das widerspruchslose Ertragen von Zuständen und eine Haltung der Aufopferung als kulturelles Frauenideal können Frauen in eine Gewaltspirale führen.

ROLLENVERSTÄNDNIS ALS HINDERNIS

Das Aufopferungsideal wird in den Rollenerwartungen an Frauen sowohl in der Familie wie auch im Beruf vorausgesetzt, wo Frauen immer noch die meiste unbezahlte Pflege-, Erziehungs- und Hausarbeit verrichten. So sind von allen Pflegenden in Österreich 73 % Frauen über 60 Jahre, die pflegebedürftige Angehörige unbezahlt zu Hause versorgen. Die Meinung, dass besonders Frauen diese Tätigkeiten gern und aufopferungsvoll verrichten sollen, macht es für Frauen umso schwieriger, eine überfordernde Situation und ihre Gewalterfahrungen zu benennen und gegen diese vorzugehen. Jede dritte Frau erlebt sexuelle Gewalt, und muss ertragen, dass bei nur 10 % der Anzeigen wegen Vergewaltigung eine Verurteilung erreicht wird. Themen wie Pensionsarmut und häusliche Gewalt betreffen ebenfalls überwiegend Frauen.

MEHR MUT FÜR FRAUEN

„Die Katholische Frauenbewegung ermutigt Frauen seit Jahren, selbstbewusste, eigenständige Frauenbilder und Frauenrollen zu entwickeln und benennt strukturelle Gewalt, welche die Gleichberechtigung und die Gleichstellung von Frauen behindern“, so die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Angelika Ritter-Grepl „und zwar innerhalb der Kirche wie in der Gesellschaft!“

Nicht nur Frauen, auch nicht-binäre und transidente Personen sind von Gewalt betroffen. „Wir wollen allen von Gewalt betroffenen Menschen Mut zusprechen und sie bestärken“, unterstreicht die Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich, Marika Schneider. Jede von uns kann als Vorbild wirken, indem sie sich selbst schützt und andere bestärkt. Niemand muss perfekt sein und Hilfen stehen bereit.

KJÖ und kfbö laden herzlich zur Video-Premiere mit anschließender Diskussion am 24. November 2022 um 19:30 Uhr ins ÖGB-Haus in Innsbruck ein.

Magdalena Weigl
Katholische Jugend Österreich
magdalena.weigl@kath-jugend.at
+43 664 8868-0665

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