Wiener Gemeinderat ebnet einstimmig Weg für Zentrum für Präzisionsmedizin

Mit einem einstimmigen Beschluss im Wiener Gemeinderat wurde heute der Weg für das neu zu errichtende Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin geebnet. Auf über 6.000 m² soll bis Ende 2026 auf dem Gelände des AKH Wien dieses neue Forschungsgebäude entstehen. Das Institut – finanziert vom Bund und aus Fördermitteln der Europäischen Union – soll rund 90 Millionen Euro kosten, ideale Rahmenbedingungen für mehr als 200 Forscher:innen schaffen und am Medizinstandort Wien die Entwicklung maßgeschneiderter Therapien unter Berücksichtigung modernster Diagnostik-Methoden ermöglichen. Die Stadt Wien und damit der Wiener Gesundheitsverbund sind Eigentümerin des Grundstückes und werden das Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin errichten. Nach Fertigstellung des Gebäudes wird das Eigentumsrecht an diesem Baukörper der Medizinischen Universität Wien in Form eines unentgeltlichen Baurechts auf Dauer von 99 Jahren eingeräumt.

Die neue Forschungsinfrastruktur am MedUni Campus AKH in Wien schafft moderne Rahmenbedingungen für digitale und personalisierte Medizin. Das Ziel ist, die Entwicklung von Diagnosen, Therapien und Präventionsmaßnahmen maßgeschneidert auf die einzelne Patientin, auf den einzelnen Patienten zur Verfügung zu stellen. Als Namensgeber für das neue Forschungszentrum fungiert Nobelpreisträger Eric Kandel.

„Ich bin sehr erfreut, dass der Wiener Gemeinderat den Vertragsentwurf für das Zentrum für Präzisionsmedizin zwischen dem Bund und der Stadt Wien einstimmig genehmigt hat. Die Gründung des Institutes sichert dem Medizinstandort Wien und der Medizinischen Universität Wien auch in Zukunft eine weltweite Vorreiterrolle in der Medizin. Präzisionsmedizin ist in der Onkologie, aber auch in anderen Disziplinen bereits auf mehreren Ebenen verwirklicht und in ständiger Entwicklung. Das betrifft in erster Linie die Diagnostik, die durch molekulare Analysen rasche therapeutische Fortschritte erlaubt, aber auch viele chirurgische Disziplinen und Indikationen, die durch die Robotik an Effizienz gewinnen und Nebenwirkungen reduzieren können.

Die translationale Umsetzung neuer und zielgerichteter Verfahren in individualisierte, also auf jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten abgestimmte Therapien erbringt für die Erkrankten einen direkten, sichtbaren und messbaren Nutzen und ist eine der wichtigsten Zielsetzungen der Präzisionsmedizin.

Diese rasante und erfolgversprechende Entwicklung soll für alle geeigneten medizinischen Bereiche, Fächer und Verfahren nutzbar gemacht werden und wird durch das Zentrum für Präzisionsmedizin ausgeweitet und vertieft“, unterstreicht Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. 

„Präzisionsmedizin wirkt zielgerichtet und persönlich maßgeschneidert. Dieser Forschungsbereich ermöglicht modernste Therapien mit möglichst geringen Nebenwirkungen. Das neue Eric Kandel Institut am Campus der MedUni Wien wird sich genau diesem Zukunftsfeld der medizinischen Behandlung widmen. Als Bund finanzieren wir gemeinsam mit Fördermitteln der EU im Rahmen der Europäischen Aufbau- und Resilienzfazilität (EU-RRF) mit rund 90 Mio. Euro diesen Neubau am Gelände des AKH Wien und schaffen damit im Forschungsbereich ideale Rahmenbedingungen für mehr als 200 Forscher:innen. Mit den notwendigen Beschlüssen kann die Errichtung nun erfreulicherweise starten. Die Forschungsergebnisse sind ein Beitrag zur bestmöglichen medizinischen Versorgung in Österreich und ein weiterer Booster für den österreichischen Forschungs- und Wirtschaftsstandort”, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek.

„Maßgeschneiderte Medizin ist ein Ansatz, der an den Wiener Universitätskliniken bereits in vielen Disziplinen täglich gelebt wird“, erklärt Markus Müller, Rektor der MedUni Wien. „Mit dem Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin am MedUni Campus AKH wird nun eine Infrastruktur errichtet, die es uns erlaubt, Wien als Impulsgeber der Präzisionsmedizin, dem dominanten Trend der Medizin des 21. Jahrhunderts, international noch stärker zu positionieren. Am Eric Kandel Institut sollen insbesondere Technologien konzentriert werden, die für die Planung, Implementierung und Umsetzung von Precision-Medicine-Projekten von Bedeutung sind. Damit verbunden ist auch ein Beitrag zur Innovationsmetropole Wien und damit zur Sicherung der hochqualitativen Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung. Ziel der Einrichtung ist neben spitzenmedizinischer Innovation auch die Translation von Erfindungen, die Sicherung hochinnovativer Arbeitsplätze und eine damit verbundene Stärkung des Wissenschafts-, Medizin- und Wirtschaftsstandortes Wien.“

Die Begriffe Präzisionsmedizin (Precision Medicine) bzw. Personalisierte Medizin (Personalized Medicine) beschreiben den vielleicht wichtigsten Trend für die medizinische Wissenschaft des 21. Jahrhunderts, nämlich die Verwendung von maßgeschneiderten Therapien unter Berücksichtigung modernster Diagnostik- Methoden. Um die Voraussetzungen für die Erforschung maßgeschneiderter Therapien zu schaffen, wird dieses Zentrum errichtet. Es sollen insbesondere all jene medizinischen Technologien konzentriert und ausgebaut werden, die für die Planung, Implementierung und Umsetzung von Precision-Medicine-Projekten von Bedeutung sind. Damit verbunden ist auch direkt ein Beitrag zur weiteren Sicherung der Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung.
Der Zweck dieser Einrichtung ist nicht nur die künftig zu gewährleistende spitzenmedizinische Versorgung für die Bevölkerung auf Grundlage hier erbrachter Forschungsergebnisse, sondern auch die Translation von Erfindungen und Firmengründungen im Sinne einer Knowledge Economy sowie die Sicherung weiterer künftiger Arbeitsplätze und eine damit verbundene gesamthafte Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Wien.

Mag. Johannes Angerer
Medizinische Universität Wien
Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/ 40 160-11501
E-Mail: pr@meduniwien.ac.at
Spitalgasse 23, 1090 Wien
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