Ausländische Direktinvestitionen stärken Mittel- und Osteuropas Volkswirtschaften

Direktinvestitionen aus Österreich und Deutschland mit besonders positiven Effekten für Wachstum und Beschäftigung; verringern auch Armut und Ungleichheit; wechselseitige Vorteile

Die umfangreichen deutschen und österreichischen Direktinvestitionen in Ostmittel- und Südosteuropa haben dort seit Anfang der 1990er Jahre maßgeblich zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung beigetragen. Gleichzeitig haben sie auch einen Beitrag zum Abbau von Armut und sozialer Ungleichheit geleistet. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer Studie über die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen ausländischer Direktinvestitionen in 17 Volkswirtschaften in Mittel-, Ost- und Südosteuropa (MOSOE), die das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) im Auftrag des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft erstellt hat. Konkret wurden Tschechien, Ungarn, Polen, die Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien im Zeitraum 1993 bis 2020 untersucht. Es ist die bisher umfangreichste wissenschaftliche Studie zur Bedeutung ausländischer Direktinvestitionen für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Region, in der deutsche und österreichische Unternehmen zu den größten Investoren zählen. Bis Ende 2020 hatten deutsche Firmen nicht weniger als 109 Milliarden Euro in den 17 Ländern investiert, österreichische Unternehmen immerhin 76 Milliarden Euro.

_„Die deutsche Wirtschaft profitiert wie kaum eine andere von der Marktöffnung im Osten Europas seit 1989“_, sagt Ost-Ausschuss-Vorstandsmitglied Philipp Haußmann (Ernst Klett AG). _„Unsere enge wirtschaftliche Verflechtung mit der Region trägt entscheidend zur globalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei. Ohne Mittel- und Osteuropa stünden wir heute nicht so gut da“_, so Haußmann. Deutschlands Unternehmen profitierten insbesondere von niedrigeren Produktions- und Beschaffungskosten im Osten, dem Zugang zu neuen Absatzmärkten und dem Zuzug von Arbeitskräften von dort. _„Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass umgekehrt die deutschen und österreichischen Investitionen maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa beigetragen haben“_, erläutert Haußmann. _„Direktinvestitionen und Handel sind keine Einbahnstraßen, sondern kommen beiden Seiten zugute“_, so Haußmann.

DURCHWEGS POSITIVE EFFEKTE FÜR WACHSTUM UND ARBEITSMARKT

Besonderes Augenmerk richten die Studienautoren Branimir Jovanović and Doris Hanzl-Weiss vom wiiw auf die Wirkungen der Direktinvestitionen aus der EU, insbesondere aus Deutschland und Österreich. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass der allgemein positive Effekt ausländischer Direktinvestitionen bei deutschen und österreichischen Direktinvestitionen in der Region MOSOE besonders ausgeprägt war. So zeitigten diese einen durchschnittlich fünfmal so hohen Wachstumseffekt wie andere Direktinvestitionen. Zuflüsse von 1% des BIP aus Deutschland oder Österreich führten im Schnitt zu 0,9 Prozentpunkten mehr Wirtschaftswachstum.

Andreas Knapp
Communications Manager
Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche
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knapp@wiiw.ac.at

Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
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