Sobotka, Ruzowitzky u.a. zu Gast bei „Milborn“ um 21:15 auf PULS 24

Themen: Fall Teichtmeister, Parlaments-Eröffnung, Niederösterreich-Wahl – Psychologin Wölfl: „Ein bis zwei Opfer von sexueller Gewalt in jeder Schulklasse“

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Oscar-Regisseur Stefan Ruzowitzky, Psychologin und möwe-Geschäftsführerin Hedwig Wölfl und Regisseur Stefan Brauneis sind heute um 21:15 zu Gast bei „Milborn“ auf PULS 24.

Sobotka zu neuem Stil und Parlaments-Flügel

Sobotka wollte mit der Neueröffnung des Parlaments nach dem Umbau auch einen neuen Umgangston einführen. „Ja, sicher“ gelte das auch für ihn selbst, sagt er im Interview mit Corinna Milborn. „Ich kann nicht andere verantwortlich machen, wenn ich selbst kein Vorbild bin.“

Beim Umbau des Parlaments sei man seiner Ansicht nach „sehr sparsam“ mit dem Steuergeld umgegangen. 0,6 Prozent des Budgets habe man für Kunst und Kultur verwendet. Damit habe man auch das mittlerweile berühmte goldene Bösendorfer-Klavier angeschafft. Es handle sich um eine Miet-Kauf-Option, sagt er. 3.000 Euro zahle man monatlich.

Teichtmeister kein Einzelfall

„Dieser eine Fall eines prominenten Menschen, der jetzt medial bekannt wird, steht einer riesigen Dunkelziffer gegenüber“, so Psychologin und möwe-Geschäftsführerin Hedwig Wölfl. Man müsse davon ausgehen, dass „in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder sitzen, die sexuelle Gewalt in einem strafrechtlich relevanten Kontext erleben und das bis zum Erwachsenwerden, bis zum 18. Lebensjahr“.

Stefan Ruzowitzky, der 2008 selbst einen Oscar gewonnen hat, hat Verständnis für „Corsage“-Macherin Marie Kreutzer, die den Film, in dem Florian Teichtmeister Kaiser Franz Joseph spielt, nicht zurückzog. Er selbst hätte auch nicht gewusst, wie er in so einem Fall reagieren würde. Es sei aus der Distanz auch nicht nachvollziehbar, wie früh den Filmemacher:innen klar war, was passiert sei. „Das haben sicher viele mitgekommen“, so Ruzowitzky, der selbst nicht Bescheid wusste, „manche haben mehr gewusst, manche haben nichts gewusst.“ Teichtmeister nachträglich rauszuschneiden sei bei so einer großen Rolle faktisch unmöglich, glaubt der Regisseur, und es sei „wahrscheinlich auch ein rechtliches Problem“.

Adrian Hinterreither
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