VGT lobt Ministerin Gewesslers Einsatz für Wolfsschutz auf EU-Ebene

Selbst Prof. Klaus Hackländer, Professor für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU, schreibt in seinem neuen Buch, dass der Abschuss von Wölfen zu mehr Nutztierrissen führt

Österreich ist eines der letzten Länder Europas, das von Wölfen wiederbesiedelt wird. Bei uns ist die Wolfsdichte weit geringer als in anderen Ländern mit Almwirtschaft, und insbesondere als in Ländern, in denen Wölfe nie abwesend waren, wie in Italien, Rumänien, der Slowakei oder Slowenien. Aber in Österreich ist der illegale Abschuss großer Beutegreifer – ob von Luchs, Bär oder Wolf – leider viel häufiger als anderswo. Und diese Unsitte wird auch noch von den Landesregierungen durch illegale Abschussbescheide und neuerdings Verordnungen unterstützt. Der VGT lobt deshalb den Einsatz von Umweltministerin Leonore Gewessler für den Wolfsschutz auf EU-Ebene. Insbesondere, weil zahlreiche Expert:innen darauf hinweisen, dass der Abschuss einzelner Wölfe die Anzahl der Risse von Nutztieren eher erhöht als verringert. Stattdessen sollte die Rudelbildung gefördert werden, weil sich dadurch am wenigsten Schäden einstellen.

Diese Ansicht vertritt auch der als jagdaffin bekannte Prof. Klaus Hackländer, Professor für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU Wien, in seinem neuen Buch „Er ist da. Der Wolf kehrt zurück“. Wörtlich schreibt Hackländer: „[Es] vergreifen sich in Rudeln lebende Wölfe signifikant seltener an Nutztieren als einzeln jagende Wölfe. Zerbricht ein Rudel durch den Abschuss eines Elterntieres, kann aus einer weitgehend harmlosen Wolfsfamilie ganz plötzlich eine Anzahl problematischer Einzelwölfe werden.“

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Erfreulich, das Umweltministerin Gewessler das Rückgrat und den Mut hat, sich dem Einfluss der hysterischen Meute zu entziehen, die ständig nach Ausrottung der Wölfe schreit. Von den Landesregierungen in Tirol, Salzburg und Kärnten kann man das leider nicht sagen. Stattdessen sollten sich diese Wolfshasser:innen lieber um ihre Schafe kümmern, die sie einfach monatelang im Hochgebirge sich selbst überlassen und das dann hochtrabend ‚Almhaltung‘ nennen. Auch Prof. Hackländer sagt in seinem Buch, dass diese Form der Schafalpung international einzigartig ist und in Österreich erst seit einigen Jahrzehnten praktiziert wird. Man wird wieder zur Behirtung mit Nachtpferch zurückkehren müssen. Nicht nur wegen des Wolfs, sondern vor allem aus Tierschutzgründen, nämlich weil gut 8.000 Schafe pro Jahr in Österreichs Bergen an Vernachlässigung sterben.“

VGT – Verein gegen Tierfabriken
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