
ASCR Smart City Forum zu Energiegemeinschaften:
Demokratisierung des Energiemarkts
AM MITTWOCH, 22. MÄRZ 2023, FAND DIE ZWEITE AUSGABE DER ASCR-EVENTREIHE „SMART CITY FORUM“ IN ASPERN SEESTADT STATT. DIE ASCR (ASPERN SMART CITY RESEARCH) IST EUROPAS GRÖSSTES UND INNOVATIVSTES ENERGIEFORSCHUNGSPROJEKT. EVA DVORAK (ÖSTERREICHISCHE KOORDINATIONSSTELLE FÜR ENERGIEGEMEINSCHAFTEN IM KLIMA- UND ENERGIEFONDS) FÜHRTE MIT EINER KEYNOTE IN DEN ABEND. GEMEINSAM MIT MODERATOR HARALD LOOS (SIEMENS) DISKUTIERTEN MAGDALENA GERZER (WIEN ENERGIE), BERNADETTE FINA (AIT AUSTRIAN INSTITUTE OF TECHNOLOGY), EVA DVORAK UND MARIO LEITNER (WIENER NETZE) DIE AKTUELLEN HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN VON ENERGIEGEMEINSCHAFTEN. DIE 60 TEILNEHMER*INNEN WURDEN ZUDEM IN KURZWEILIGEN IMPULSVORTRÄGEN ÜBER DIE ERSTE ERNEUERBARE ENERGIEGEMEINSCHAFT DER ASCR IM DONAUPARK UND NETZENTLASTUNG DURCH INTERAKTION MIT KUND*INNEN INFORMIERT.
Energiegemeinschaften erzeugen gemeinsam Energie, um sie in der Gemeinschaft zu nutzen, also sie an ihre Mitglieder zu verteilen. So kann Energie über Grundstücksgrenzen hinweg genutzt werden und das ohne Gewinnorientierung und zu fairen Preisen. „Energiegemeinschaften werden wichtige Akteure im Energiesystem und eine große Rolle bei der Energiewende spielen. Deshalb forscht die ASCR dazu in einem eigenen Use Case“, so MATTHIAS GRESSEL und GEORG PAMMER, Geschäftsführer der ASCR, in ihrer Begrüßung.
„In Zukunft steht der Prosumer im Mittelpunkt“, führte EVA DVORAK, Leiterin der Österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften im Klima- und Energiefonds, weiter aus. Sie betonte darüber hinaus, dass Energiegemeinschaften einen wahren Meilenstein für die Energiewende und damit für den Klimaschutz darstellen. Denn erstmals, so die Expertin, erhält die Bevölkerung die Möglichkeit, saubere Energie flexibel zu teilen und den Ausbau eines dezentralen Energiesystems zu ermöglichen.
DEMOKRATISIERUNG DES ENERGIEMARKTS
„Durch Energiegemeinschaften kann die Bevölkerung ihre Energieversorgung selbst gestalten“, so BERNADETTE FINA, Wissenschaftlerin beim AIT – Austrian Institute of Technology. Sie bieten wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile und stärken den Zusammenhalt in der Gemeinschaft auf regionaler sowie lokaler Ebene und fördern die nationale Wertschöpfung. MARIO LEITNER, Hauptabteilungsleiter bei den Wiener Netzen, ergänzte, dass die Energiewende nur dann erfolgreich gelingen könne, wenn die Bevölkerung mitgenommen und somit sowohl an die Verteiler als auch die Erzeuger von Energie gedacht werde. „Energiegemeinschaften sind ein wesentlicher Teil der Demokratisierung des Energiemarktes und bieten ein aktives Beteiligungsmodell für alle. Energieversorger können mit gebündelten Kompetenzen sowohl Technologien als auch Dienstleistungen für Gründer*innen und Mitglieder anbieten und somit Zugangsbarrieren abbauen“, fasste MAGDALENA GERZER, Projektleiterin für Energiegemeinschaften im New Business Development bei Wien Energie, die Vorteile zusammen.
ENERGIEGEMEINSCHAFTEN FÜR KLIMAZIELE UNERLÄSSLICH
Um Energiegemeinschaften zu realisieren und den Boom der Erneuerbaren zu bewältigen, müssen Netzbetreiber vorausschauend planen und die notwendige Infrastruktur ausbauen. „Da ist auch viel Aufklärungsarbeit über die Komplexität der Stromnetze notwendig, um breite Akzeptanz zu schaffen“, so Mario Leitner. Die Gemeinschaften sind ein Instrument zur autarken Energieversorgung, gleichzeitig werden Netzbetreiber eine zentrale Rolle bei der Datenerfassung und Einordnung spielen, um Netzkapazitäten jederzeit optimal bereitzustellen. Die Expert*innen waren sich einig, dass Energiegemeinschaften unerlässlich sind, um die Klimaziele zu erreichen. Die Bereitschaft der Bevölkerung wird dabei ausschlaggebend sein. Denn nur mit einer dezentralen Energieversorgung kann Österreich bis 2040 klimaneutral werden.
Bevor Moderator Harald Loos, Leiter der zentralen Forschungseinheit bei Siemens Österreich, die Gäste in den entspannten Ausklang des Abends schickte, präsentierten Christopher Kahler und Alfred Einfalt zentrale Forschungsergebnisse der ASCR.
ASCR USE CASE 8: GRÜNDUNG DER „ERSTEN ERNEUERBAREN ENERGIEGEMEINSCHAFT DONAUPARK“
Ing. Mag. (FH) Nicole Kreuzer
Aspern Smart City Research GmbH & Co KG
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