ECPAT fordert Österreich auf, EU-Gesetzgebungsmaßnahmen zum Schutz von Kindern im Internet zu unterstützen

Befragung von Usern von Kindesmissbrauchsdarstellungen im Darknet liefert Argumente für eine Unterstützung der geplanten EU Verordnung

Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte ECPAT Österreich – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung – die Studie einer finnischen Kinderschutzorganisation, in der User von Kindesmissbrauchsdarstellungen (CSAM – Child Sexual Abuse Material) im weltweiten Darknet befragt wurden.

„Die Studie zeigt u.a., dass Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder nicht nur im Darknet verfügbar sind, sondern dass der Zugang auf öffentlich zugänglichen Plattformen sowie in Messengerdiensten, viel zu einfach ist. Somit ist die Dringlichkeit und Bedeutung der Aufdeckung und das Entfernen von Bildern und Videos aus dem Internet von entscheidender Bedeutung, wie es auch von der EU in einem Gesetzesentwurf vorgeschlagen wurde“, sagt Astrid Winkler, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich. Laut Internet Watch Foundation wurden allein im Jahr 2021 weltweit über 85 Millionen Bilder und Videos gemeldet, wovon über 62 % dieses Materials in Europa gehostet wird. 

ERSTMALS UMFRAGE UNTER CSAM USERN IM WELTWEITEN DARKNET

Suojellaan Lapsia, Protect Children ry., eine in Helsinki ansässige NGO für Kinderrechte, hat im Darknet eine Umfrage mit mehr als 22.500 anonymen Befragten durchgeführt, die nach Darstellungen von Kindesmissbrauch (CSAM) suchen und konsumieren.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus den 1079 Antworten deutschsprachiger Befragter ist die hohe Korrelation zwischen der Konsumation von CSAM und der Suche nach direktem Online-Kontakt mit einem Kind. 49 % Deutsch sprechender Befragter haben zumindest manchmal den direkten Kontakt zu einem Kind gesucht, das sind 11 % mehr als der Durchschnitt aller Befragten in allen Sprachen. Besorgniserregend ist, dass 70 % der deutschsprachigen Befragten CSAM zum ersten Mal sahen, als sie selbst jünger als 18 Jahre alt waren. Darüber hinaus gaben 51 % an, CSAM zum ersten Mal zufällig gesehen zu haben, was ein Hinweis darauf ist, wie einfach der Zugriff auf CSAM im Internet ist.

LEICHTE VERFÜGBARKEIT VON CSAM IM WEB BEDEUTET ERHÖHTE GEFAHR FÜR KINDER  
„_Sexuelle Gewalt gegen Kinder im Internet ist ein Problem enormen Ausmaßes. Wir müssen jetzt mit entsprechenden Gesetzen reagieren, um unsere Kinder zu schützen_“, erklärt die Studienleiterin Nina Vaaranen-Valkonen, Geschäftsführerin von Protect Children. Thomas Müller, Direktor Netzwerkentwicklung bei ECPAT International, ergänzt: „_Die leichte Verfügbarkeit von CSAM im Clear Web trägt zu erhöhten Gefahren für Kinder bei. Dem kann durch eine regulierte stärkere Einbindung und in die Verantwortung Nehmen der jeweiligen Anbieter im Clear Web entgegengewirkt werden_“.

Mag.a Astrid Winkler
Geschäftsführerin ECPAT Österreich
+43 699 19237602
winkler@ecpat.at

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