KORRIGIERTE NEUFASSUNG zu OTS0075: Können wir uns Bezahlen noch leisten?

Beim heutigen Pressegespräch präsentierte Mag. Karin Graf, marketmind, die Eckpunkte einer Studie zur Motivlage Bargeld 2023.

RÜCKSCHAU PRESSEGESPRÄCH „KÖNNEN WIR UNS BEZAHLEN NOCH LEISTEN?“

Beim heutigen Pressegespräch präsentierte MAG. KARIN GRAF, marketmind, die Eckpunkte einer Studie zur Motivlage Bargeld 2023. Einer angeregten Diskussion stellten sich im Anschluss auch DR. MATTHIAS SCHROTH, LL.M., Direktor der Hauptabteilung Bargeld, Beteiligungen und Interne Dienste der Oesterreichischen Nationalbank, und MAG. GERHARD STARSICH, Generaldirektor der Münze Österreich AG.

DR. MATTHIAS SCHROTH, LL.M_., _Oesterreichische Nationalbank_: „Bargeld ist die einzige Bezahlform, bei der es rein nur um das Bezahlen an sich geht. Alle anderen Formen sind Geschäftsmodelle. Daher fallen dort naturgemäß Gebühren an, man muss sich Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Dritten unterwerfen und es stellt sich dabei natürlich auch die Frage der Datensicherheit. Bei bestimmten Bezahlformen, wie zB bei der Kreditkarte, verbinden sich somit die Kosten für den bloßen Bezahlvorgang mit anderen Kosten des Geschäftsmodells, wie Versicherungspakete, Lounge-Zugang am Flughafen und vieles mehr. So angenehm diese Aspekte auf den ersten Blick sein mögen, so erhöhen sie die Kosten beim Bezahlvorgang beträchtlich. Diese Kosten müssen dann teilweise von allen getragen werden; auch von jenen, die zB aufgrund eines zu geringen Einkommens gar keine Kreditkarte bekommen bzw auch wollen.“_

MAG. GERHARD STARSICH, Generaldirektor der Münze Österreich AG: „_In einer idealen Welt existieren viele Instrumente nebeneinander und der mündige Bürger weiß damit umzugehen, ohne sich zu verschulden. Anbieter gehen sorgsam mit den Daten der Konsumenten um und jeder darf situativ frei das aktuell für ihn beste Angebot wählen. Ich frage Sie aber: Leben wir in einer idealen Welt? 21,8 % der Klient*innen der Schuldenberatung sind 30 Jahre oder jünger (Quelle: Schuldenreport 2023, Datenmaterial aus 2022), Tendenz steigend. 41 % der Kinder bekommen kein Taschengeld und haben damit nicht die Chance, mit ihrem eigenen Geld haushalten zu lernen.“_

Matthias Schroth beleuchtet weiter auch den rechtlichen Status von Bargeld: _„Bargeld ist aus europarechtlicher wie auch nationaler Sicht zwar das einzige gesetzliche Zahlungsmittel;  eine klare, allgemein anerkannte und jederzeit durchsetzbare Annahmeverpflichtung besteht jedoch nicht, weshalb gesetzliche Klarstellungen wünschenswert sind, um den Bürgerinnen und Bürgern – freilich mit entsprechenden Ausnahmen zB aus Sicherheitsgründen und im online-Bereich – eine jederzeitige Bezahlung mit Bargeld garantieren zu können. _

GENERALDIREKTOR STARSICH machte auf die gemeinsamen Interessen von Konsumenten und Wirtschaft aufmerksam: _„Auch im Sinne der österreichischen Wirtschaft ist die Aufrechterhaltung einer gut ausgestatteten Bargeldinfrastruktur wesentlich. 2/3 der Konsumenten wissen, dass digitale Bezahlmethoden Geld kosten und die Interessen der Betreiber klein- und mittelständischer Unternehmen decken sich an diesem Punkt: Beide können oder wollen sich keine zusätzlichen Kostentreiber leisten.“_

 

ZUR STUDIE:

STUDIENDESIGN:

Mag. Andrea Lang
Director Marketing and Sales

Andrea Lang
MÜNZE ÖSTERREICH AG
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