Wer meint, Schule bestünde allein aus Fachunterricht, ist ahnungslos.

„Schwimmflügerlkurse“ vor dem Dienstantritt sind zu wenig.

„Der aktuelle Personalmangel ist auch darin begründet, dass Lehrkräfte abwandern, weil sie wüssten, wie Schule im 21. Jahrhundert gehen würde, aber allein die Bildungspolitik hindert sie daran“, sagt Thomas Bulant, Bundesvorsitzender von FSG und SLÖ. „Neben einem bildungsfeindlichen Finanzausgleich scheint die Bundesregierung auch an ihrer Praxisabstinenz festzuhalten. Wie an der Assistenzpädagogik, dem neuesten Projekt des Minoritenplatzes, zu erkennen ist, ist der Minister zwar technokratisch bemüht, aber dieses Projekt in punkto Praxisrelevanz und Ausbildung der Sargnagel für die Ganztagesschule.“ 

Demzufolge befürchten Lehrerinnen und Lehrer, dass die angekündigte verkürzte Ausbildung ihrer Profession wiederum die Theorie und nicht das Kind in den Mittelpunkt eines Studiums stellen wird. FSG und SLÖ fordern seit langem einen Paradigmenwechsel in der Ausbildung, da die Erfahrungen der letzten fünf Jahre gezeigt haben, dass die Universitäten die jungen Lehrkräfte auf die pädagogischen Herausforderungen an den Schulen nicht vorbereiten können. „Das BMBWF hat dies sogar zugegeben, weil es im letzten Sommer für alle Lehrpersonen, unabhängig vom Ausbildungsstand, Kursstunden in Pädagogik, Methodik und Schulrecht vor dem Dienstantritt gesetzlich verankern ließ“, so Bulant kopfschüttelnd. „Um den stetig wachsenden Herausforderungen an unseren Schulen gewachsen zu sein, braucht es vor allem schulpraktische Studien! Die jungen Leute mit einem Schwimmflügerlkurs in die Klassen zu schicken, ist ihnen und den Kindern gegenüber verantwortungslos. Am Aktionstag, dem 15. Juni, wird auch eine rasche, praxisorientierte Ausbildungsreform gefordert werden, um das aktuelle Personal an den Schulen baldigst entlasten zu können.“

MMag. Dr. Thomas Bulant
SLÖ-Bundesvorsitzender
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