
Oö. Volksblatt: „Neustart?“ (von Herbert SCHICHO)
Ausgabe vom 14. Juni 2023
Einen euphorischen Neustart hat die SPÖ wahrlich nicht hingelegt und die personellen Entscheidungen sind auch eher hausbacken statt innovativ. Wie Rendi-Wagner wird also auch Andreas Babler offizieller Chef des SPÖ-Klubs sein. Da er „nur“ im Bundesrat sitzt, wird der geschäftsführende Klubchef aber noch mehr Aufgaben als der bisherige Klub-Statthalter übernehmen müssen. Und die neue Doppelspitze in der Löwelstraße wirkt wie aus der Ära der Zentralsekretariate. Hinzu kommt, dass Babler mit weiteren Geschichten aus seiner Vergangenheit konfrontiert ist. So war er zu Beginn seiner Amtszeit als Bürgermeister in Traiskirchen über ein Jahr lang auch sein eigener „Pressesprecher“ und erhielt neben seinem Salär als Bürgermeister rund 4000 Euro brutto pro Monat, insgesamt habe er so 100.000 Euro Körberlgeld erhalten, so der Vorwurf der FPÖ damals. Im „Standard“ erklärte er im März 2016 dazu, dass die Suche nach einem Nachfolger so schwierig und die Doppelbelastung für ihn „arbeitstechnisch ein Wahnsinn“ gewesen sei. Nun man kann gespannt sein, wie er mit der Vierfachbelastung umgehen wird: Bürgermeister, Bundesrat, SPÖ-Partei- und -Klubchef wird sich in einer Vier-Tage-Woche wohl vermutlich nicht ausgehen.
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