Schallmeiner/Grüne: Volle Unterstützung für Vorstöße zu Wahlärzt:innen

Die stärkere Einbindung der Wahlärzt:innen ins Gesundheitssystem hält der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner, für „wichtig und notwendig“. Entsprechende Vorschläge des Gesundheitsministeriums liegen seit Monaten auf dem Tisch. Am Donnerstag hatten auch ÖGK-Obmann Huss und SVS-Obmann Lehner die Einbindung der Wahlärzt:innen ins E-Card-System bzw. eine stärkere Einbindung in das öffentliche Gesundheitswesen gefordert.

„Die Anbindung an ELGA muss für alle Gruppen im Gesundheitswesen, auch für die Wahlärzt:innen, kommen. Daran hängen derart viele zusätzliche Mechanismen unseres Gesundheitswesen, dass die an den Tag gelegte Verweigerungshaltung der Funktionäre der Ärztekammer einen kopfschüttelnd zurücklässt. Alleine die Anwendungen wie ,eImpfpass‘ oder ,eMedikation‘ sind Grund genug, dass es hier endlich eine Veränderung bei den Wahlärzt:innen braucht – lieber gestern als heute“, hält Schallmeiner fest.

Zusätzlich will Schallmeiner die verpflichtende Diagnosecodierung für alle Ärzt:innen, auch für Wahlärzt:innen. „Die Diagnosecodierung muss so oder so für das gesamte Gesundheitswesen kommen. Ich halte es für gescheit, hier ebenfalls anzusetzen und die nächste Gruppe nach Ambulatorien und Primärversorgungseinrichtungen dazu zu verpflichten“, betont Schallmeiner. Österreich hinkt bei der Erhebung von Daten mit Hilfe standardisierter und statistisch verwertbarer Diagnose-Codierungen international deutlich hinterher. Das in der Debatte immer wieder gebrachte Argument, dass eine Codierung kompliziert und aufwändig sei, lässt Schallmeiner nicht gelten: „Eine moderne Ordinationssoftware unterstützt die Ärzt:innen und erleichtert auch hier das Leben. Ich denke, das ist allen zumutbar, natürlich auch Wahlärzt:innen.“

Ebenfalls diskussionsbereit zeigt sich Schallmeiner zum Vorschlag der ÖGK über eine verbindliche Beteiligung von Wahlärzt:innen bei Bereitschaftsdiensten im niedergelassenen Bereich. Auch diese Option gilt es zu prüfen und zu schauen, wie dies möglich ist. „Kommen Bereitschafts- und Notdienste im niedergelassenen Bereich nicht zustande, suchen Patient:innen natürlich verstärkt Krankenhäuser auf. Unser Interesse muss daher sein, dass der niedergelassene Bereich die erste Anlaufstelle – auch außerhalb von Öffnungszeiten – ist, dass Bereitschafts- und Notdienste in jedem Fall zustande kommen“, kommentiert Schallmeiner diesen Vorschlag.

Abschließend zeigt sich Schallmeiner von der Haltung der Ärztekammer enttäuscht: „Es war zwar zu erwarten, aber es ist dennoch ernüchternd, zu sehen, dass in derart herausfordernden Zeiten die Nein-Sager in der Ärztekammer immer noch den Tenor vorgeben. Anstatt mitanzupacken und das System effizienter und patient:innenorientierter zu gestalten, gehen die Funktionäre weiterhin den Weg der kategorischen Ablehnung. In Zeiten wie diesen, braucht es Innovation und Patient:innen-Orientierung, diese vermisse ich leider immer noch seitens der Funktionäre der ÖÄK.“

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