
APG: MARI verstärkt Wettbewerb am Regelenergiemarkt und steigert Stromnetzsicherheit
Neue Plattform berechnet, wo ein kurzfristiger Regelenergieabruf am günstigsten ist.
Das Energiesystem ist sensibel. „Damit die Stromversorgung zu jedem Zeitpunkt reibungslos funktioniert, muss das Netz stets mit 50 Hertz betrieben werden. Strom ist aber ein Just-in-Time Produkt, das macht diese Aufgabe so herausfordernd. Deswegen halten wir immer eine gewisse Reserve vor, die wir im Fall der Fälle jederzeit kurzfristig abrufen können. Das ist notwendig, um unvermeidbare Abweichungen zwischen Angebot- und Nachfrage auszugleichen“, erklärt Matthias Eder, MARI-Projektleiter der APG. Wie die Netzregelung in Österreich funktioniert, können Sie auf der APG-Website unter Netzregelung – Austrian Power Grid (apg.at) nachlesen.
Die neue Plattform MARI (Manually Activated Reserves Initiative) ermöglicht eine europaweite Abrufoptimierung von Regelenergie. „Wenn wir das Netz kurzfristig ausregeln müssen, können wir so auf die günstigsten Regelreserven zurückgreifen, sofern genügend Grenzkapazitäten vorhanden sind“, sagte Eder. „Am 22.06. erfolgte der erste grenzüberschreitende Abruf und damit ist APG offiziell Teil von MARI.“
PLATTFORM MARI WIRKT EUROPAWEIT
Wenn ein europäischer Übertragungsnetzbetreiber (TSO) einen Bedarf hat, schickt er ihn von nun an nicht mehr direkt an seine lokalen Anbieter, sondern zuerst an die MARI-Plattform. Auf der Plattform ermittelt ein zentraler Algorithmus – unter Berücksichtigung der verfügbaren Grenzkapazitäten – wo in Europa der Bedarf am günstigsten gedeckt werden kann, und teilt den einzelnen ÜNB mit, welche Gebote sie aktivieren müssen; für den eigenen Bedarf oder zur Deckung des Bedarfs eines Kooperationspartners.
Bewährt hat sich das Konzept der gemeinsamen Abrufoptimierung von Regelreserven bereits seit Juni 2022 mit dem Start der Plattform PICASSO, wo dieselbe Logik bereits für die Sekundärregelung implementiert wurde.
„Mit den beiden implementierten Plattformen zählt Österreich zusammen mit Deutschland und Tschechien zu den ersten europäischen Ländern, die diesen neuen Produktstandard entsprechend EU-Vorgaben umgesetzt haben und diesen grenzüberschreitenden Austausch bereits nutzen. Dies zeigt, dass die versorgungssichere Energiewende nur gelingen kann, wenn sie auch europäisch gedacht und umgesetzt wird. Für die APG sind derartige Vorzeigeprojekte Teil unserer DNA“, betont Christoph Schuh, Unternehmenssprecher der APG.
Wie aufwendig die Implementierung einer solchen Lösung ist, zeigt die Vorlaufzeit von sechs Jahren. Mit dem GoLive von MARI in Österreich haben die österreichischen Marktteilnehmer am Tertiärregelenergiemarkt nun Zugang zum europäischen Markt. Darüber hinaus ermöglichen die Plattformen auch Zugriff auf Ressourcen in Nachbarländern, wenn die vorgehaltene Regelleistung in Österreich nicht ausreichen sollte und leisten damit einen Beitrag zur Netzqualität und Versorgungssicherheit.
Über Austrian Power Grid (APG)
Austrian Power Grid AG
Mag. Christoph Schuh
Leitung Corporate Communications & Reputation Management/Unternehmenssprecher
+43 50 320 56230
christoph.schuh@apg.at
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