
Ordensspitäler Österreich: Zielgerichtete Migrationspolitik und Aufwertung des Pflegeberufs können Personalmangel lindern
_Der größte Spitalsträger Österreichs präsentierte seine Leistungsbilanz 2022: 2,5 Millionen Patient:innen wurden in den 23 Ordensspitälern behandelt, 233.300 Operationen durchgeführt. „Das große Ziel muss es sein, jedem Menschen die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten und dabei nie auf Menschlichkeit, Nähe und Zuwendung zu vergessen“, betonte Christian Lagger, Vorsitzender der ARGE der Ordensspitäler Österreich, und wies darauf hin: „Österreich hat ein massives Fachkräfteproblem im Pflegebereich. Bis 2030 werden 90.000 Pflegekräfte fehlen.“_
7.880 Systembetten, 267 Intensiv- und 111 Palliativ- und Hospizbetten, 2,5 Millionen betreute Patient:innen, 233.300 durchgeführte Operationen, 22.470 Mitarbeiter:innen sowie 3.200 Personen, die eine Ausbildung absolviert haben: „Die Ordensspitäler Österreich erbringen klinische Spitzenmedizin. Unser besonderes Augenmerk gilt aber auch jenen Menschen, die nicht medizinisch versorgt werden. Für sie bieten die Ordensspitäler kostenlose Leistungen von der Zahnbehandlung über die Geburtshilfe bis hin zum VinziDorf-Hospiz an“, sagte Christian Lagger, Vorsitzender der ARGE der Ordensspitäler Österreichs, bei der Präsentation der Leistungsbilanz 2022, bei der Lagger auch auf das Fachkräfteproblem im Pflegebereich einging.
„Wir brauchen eine klare und rechtssichere Zuwanderungsstrategie, die es uns ermöglicht, Arbeitskräfte nach Österreich zu holen. Wichtig ist es, diese Menschen möglichst rasch in den Arbeitsprozess zu integrieren und ein attraktives Umfeld zu schaffen. Deutschland holt jährlich 20.000 Pflegekräfte ins Land, wir schaffen im Schnitt nur 130“, betonte Lagger.
AUSBAU DER PRIMÄRVERSORGUNG ALS WICHTIGES ZIEL
Ein weiteres wichtiges Ziel sei der Ausbau der Primärversorgung. „Kassenverträge bleiben oft jahrelang unbesetzt, immer mehr Regionen sind unterversorgt. Als Ordensspitäler mit starker regionaler Verankerung haben wir uns überlegt, welchen Beitrag wir leisten können. Aus unserer Sicht wäre es denkbar, die Primärversorgung direkt in den Ordensspitälern oder in deren Nähe anzusiedeln – mit den Ärztinnen und Ärzten des Spitals“, so Lagger.
BUNDESWEIT STEHT JEDES FÜNFTE SPITALSBETT IN EINEM ORDENSKRANKENHAUS
Die Ordensspitäler sind der größte Spitalsträger Österreichs. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordensspital. In Oberösterreich wird mehr als die Hälfte der Patient:innen in einem Ordensspital behandelt. Die sieben Wiener Ordensspitäler versorgen im Auftrag der Stadt Wien rund 20 Prozent der stationären Patient:innen.
228 Seelsorger:innen, davon 55 Prozent ehrenamtlich, waren im Jahr 2022 in den Ordensspitälern tätig. „Der Auftrag der Ordensgemeinschaften war und ist es, die Nöte der Zeit zu erkennen und sich der Kranken und Schwachen in unserer Gesellschaft anzunehmen. Immer den Erfordernissen der Zeit entsprechend, auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und immer mit dem ganzheitlichen Blick auf den Menschen“, betonte Sr. Barbara Lehner, Gesamtleiterin und Generaloberin der Elisabethinen Linz-Wien.
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