
Stammler/Rössler zu Hagelversicherung/WIFO: Müssen Bodenverbrauch in Österreich stoppen
Grüne: Verbauung gefährdet unsere Lebensgrundlage und setzt Versorgungssicherheit aufs Spiel
„Österreich ist Spitzenreiter im Flächenverbrauch. Wir haben mitunter das dichteste Straßennetz und die höchsten Supermarktverkaufsflächen in Europa. Auf Bundesebene hat dieses Thema bereits Priorität. Im Regierungsprogramm haben wir uns auf eine massive Reduktion des Flächenfraß geeinigt. Wesentliche Fortschritte werden jedoch bis heute von Landeshauptleuten und Bürgermeister:innen blockiert“, stellt Clemens Stammler, Agrarsprecher der Grünen und Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern (GBB), fest. Die Dringlichkeit wurde von einer Studie des WIFO, die am heutigen Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz von der Hagelversicherung und vom WIFO vorgestellt wurde, unterstrichen.
Die Studie zeigt auf, dass seit der Jahrtausendwende bereits 130.000 Hektar Äcker und Wiesen, davon 72.000 Hektar wertvolle Äcker, verbaut wurden. Darüber hinaus warnt sie vor einem weiteren Verlust des Selbstversorgungsgrades bei heimischen Lebensmitteln – Abhängigkeiten von anderen Ländern wären die Folge. Für Stammler ein alarmierendes Ergebnis: „Gesunde Böden sind die Arbeitsgrundlage von Bäuerinnen und Bauern. Von vielen, vor allem konservativen Agrarpolitiker:innen werden jedoch nach wie vor Pestizid-Reduktionen, Nitrat-Richtlinien oder Renaturierungs-Programme als größte Bedrohung für die Landwirtschaft wahrgenommen. Während Renaturierungs-Richtlinien verteufelt werden, um Produktionsflächen zu erhalten, werden im selben Atemzug Baugenehmigungen ausgestellt. Hier ist noch viel Bewusstseinsbildung notwendig.“
Gesunde Böden braucht es nicht nur in der Landwirtschaft. Bodenschutz bedeutet auch Klima- und Artenschutz. „Wir brauchen intakte Wiesen, Wälder und Äcker. Wir sind angewiesen auf stabile Ökosysteme und ihre Leistungen wie sauberes Trinkwasser, saubere Luft, Hochwasserschutz und vieles mehr“, hält Astrid Rössler, Umweltsprecherin der Grünen, fest und ergänzt: „Grundstücksspekulationen und der daraus resultierende immobiliengetriebene Flächenfraß heizt lediglich sinnloses Bauen an. Wir hinterlassen unseren Kindern Asphaltwüsten und massenhaft Leerstand“, betont Rössler.
Mit der aktuellen Kampagne „Jetzt Boden retten“ wollen die Grünen mehr Bewusstsein schaffen und Bürgermeister:innen und Landeshauptleute, die für dieses Thema letztlich verantwortlich sind, zum Handeln bewegen.
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