Gewerkschaften zu IV: Lohndumping ist falscher Weg
Jährliche Kollektivvertragsverhandlungen haben sich bewährt
Einmal mehr gibt die Industriellenvereinigung (IV) Empfehlungen an die Sozialpartner für die bevorstehende Herbstlohnrunde ab. Ginge es nach der IV, würde bei den Einkommen der Beschäftigten nun der Sparstift angesetzt. Gelingen soll das durch längere Laufzeiten bei den Abschlüssen und durch Einmalzahlungen. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA erteilen diesen Forderungen eine klare Absage. Basis für Lohn- und Gehaltserhöhungen seien weiterhin die rollierende Inflation und ein Anteil am wirtschaftlichen Erfolg.
„Nachhaltige Lohn- und Gehalterhöhungen lassen sich nicht durch Einmalzahlungen ersetzen. Auch haben sich jährliche Kollektivvertragsverhandlungen bewährt. Es gibt keinen Grund, das erfolgreiche System zu ändern“, sagen die beiden Chefverhandler für die Metallindustrie, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Eine grundsätzliche Ausdehnung der Abschlüsse auf 24 Monate würde „faire KV-Verhandlungen erschweren“. Vielmehr müssten sich Sozialpartner in Zeiten rascher Veränderungen auch zeitnah austauschen.
Die IV hätte aus Sicht der beiden Gewerkschafter in der Vergangenheit mehr Druck auf die Bundesregierung ausüben sollen, schließlich sei die Bekämpfung der hohen Inflation bisher ein Trauerspiel. „Die Gewerkschaften werden den Lohndumpingfantasien nicht nachgeben und nicht zulassen, dass die Beschäftigten die Inkompetenz der Regierung ausbaden müssen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht mit der Inflationsbelastung allein gelassen werden. Das wäre respektlos und auch für die heimische Wirtschaft der falsche Weg“, betonen Binder und Dürtscher.
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