Dem Thema Impfen in Apotheken widmete sich das diesjährige „Hofgespräch“ der Apothekerkammer Oberösterreich

Mehr und niederschwellige Impfangebote verbessern die Impfquote. Rund 2.000 Apotheker:innen sind bereits ausgebildet und könnten sofort starten.

Anlässlich der feierlichen Eröffnung der neuen Landesgeschäftsstelle in Linz, griff die Apothekerkammer Oberösterreich ihre Corona bedingt ausgefallene Tradition der Sommergespräche wieder auf. Sie verlegte diese anlassbezogen heuer in ihren Innenhof in der Marienstraße. Knapp 200 Gäste versammelten sich auf Einladung von Präsident Thomas Veitschegger und Vizepräsidentin Monika Aichberger zum „Hofgespräch“.

Im Vorfeld der Abendveranstaltung bestand die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten im Rahmen einer Besichtigung kennenzulernen. Bei dieser Gelegenheit segnete Bischofsvikar Johann Hintermaier von der Diözese Linz das neue Zuhause der OÖ Apothekerkammer. „Das Thema Vorsorge ist in aller Munde, wozu auch Impfen gehört. Daher glaube ich, dass die Zeit reif ist, hier ein entsprechendes Angebot seitens der Apotheken zu machen“, verwies der Hausherr, Präsident Veitschegger, in seinen Begrüßungsworten auf die nachfolgende Podiumsdiskussion. In seiner Eröffnungsansprache betonte der Landeshauptmann von Oberösterreich, Thomas Stelzer, die Leistung der Apothekerinnen und Apotheker in der Gesundheitsversorgung. Er hoffe weiterhin auf das große Engagement der Apothekerinnen und Apotheker in diesem Bereich.

IMPFEN IN APOTHEKEN

„Die Durchimpfungsraten sind besorgniserregend niedrig. In den letzten drei Jahren wurden Rückgänge bei wichtigen Impfungen verzeichnet. Dies ist ein Bereich, den wir dringend verbessern müssen. Mit geförderten Impfprogrammen setzen wir als Land Oberösterreich auch bereits Schritte. So erhalten Eltern einen Eltern Kind Zuschuss, wenn diese ihre Kinder impfen lassen. Wir zeigen damit deutlich: Auf Oberösterreich ist in dieser Angelegenheit Verlass!“, betonte oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin, Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander anlässlich der Diskussionsrunde zum Thema „Erhalt der Versorgung – in welchen Bereichen gilt es für Apotheker:innen sofort aktiv zu werden, Fokus Impfen“. Notwendig sei, so die Landesrätin, dass man nicht nur sehr niederschwellig informieren, sondern so auch die Impfungen selbst anbieten müsse. Dazu gehöre das Impfen in den Apotheken. Österreich stehe vor einer Herbst-Wintersaison die geprägt sein wird durch RSV-Infektionen, COVID-19 und die Grippe, schilderte Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf in seinem Videostatement. Dazu sei es notwendig, die Bevölkerung zu schützen. Er unterstütze daher jede Initiative, die qualitätsgesichert die Impfquote steigert – sowohl in Kooperation mit der Ärzteschaft als auch in der Apotheke. Auf konkrete Erfahrung beim Impfen in Apotheken kann man in Bayern verweisen. „Das Impfangebot in Apotheken werde auf Grund der Öffnungszeiten von der Bevölkerung gut angenommen“, sagte Josef Kammermeier, Stellvertretender Vorsitzender Bayrischer Apothekerverband. „Die Apotheken bieten ein sehr gutes niederschwelliges Gesundheitsangebot direkt bei den Menschen, mit Leistungen auf sehr hohem Niveau“, erklärte Albert Maringer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses OÖ der ÖGK. Wichtig sei es, den Menschen flächendeckend sehr einfach Impfungen näherzubringen. „Es wäre daher durchaus eine interessante Idee, Impfungen in Apotheken anzubieten“, so Maringer. Apothekerinnen und Apotheker genießen ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung und seien oftmals die ersten Ansprechpartner, wenn es gesundheitliche Fragen gäbe. „Wichtig ist, dass Impfungen sicher verabreicht werden und für Notfälle vorgesorgt wird. Der Ausbildungsstandard der Apotheker ist diesbezüglich gegeben. Wenn diese Voraussetzungen gewährleistet sind, spricht überhaupt nichts dagegen, in Apotheken zu impfen“, so Widhalm.

APOTHEKEN SIND BESTENS VORBEREITET

„Wir sind bereit“, betonte Aichberger in ihren Abschlussworten. Über 2.000 Apothekerinnen und Apotheker in ganz Österreich haben bereits eine spezielle Impffortbildung absolviert, deren Curriculum sich an internationale Standards anlehnt. Es ist somit gegeben, dass das Impfen in den dafür ausgebildeten Apotheken qualitätsgesichert erfolgen kann. Ebenso seien viele Apotheken auch räumlich darauf ausgerichtet, Impfungen anzubieten. Schon jetzt komme bei Impfberatungen von Kundenseite immer wieder die Frage, ob die Impfung nicht gleich in der Apotheke durchgeführte werden könne. „Dass Impfen in Apotheken die Impfraten generell erhöhe, könne man am Beispiel Irland sehen“, verwies Aichberger auf ein aktuelles Beispiel aus Europa. Dort erhöhte sich durch die Verbreiterung des Angebotes die Influenza-Impfrate um 60 Prozent, gleichzeitig haben sich auch 27 Prozent mehr Menschen in Arztpraxen impfen lassen. Nun brauche es den politischen Willen, dies auch in Österreich umzusetzen. 

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