
Caritas zu Klimaschutzpaket: „Wichtige Maßnahmen, aber in Summe deutlich zu wenig zur Erreichung der Klimaziele“
Bodmann begrüßt ausgeweitete und erhöhte Förderung für armutsbetroffene Haushalte, fordert aber deutlich mehr Entschlossenheit im Kampf gegen die Klimakrise.
Caritasdirektor Alexander Bodmann ortet im gestern von der Bundesregierung präsentierten Erneuerbaren-Wärme-Paket durchaus positive Anreize, um die Energiewende in Österreich voranzutreiben. „Aus Sicht der Caritas ist klar: Klimaschutz und Soziales müssen Hand in Hand gehen. Angesichts der zum Teil massiven Teuerungen fragen sich die Klient*innen der Caritas-Sozialberatungsstellen nicht, mit welchem Energieträger, sondern mit welchem Geld sie die eigenen vier Wände noch heizen sollen. Die Zahl der Erstberatungen ist in unseren Sozialberatungsstellen im vergangenen Jahr in ganz Österreich um mehr als 50 Prozent gestiegen. In den meisten Fällen geht es darum, dass das Geld für Mieten und für Energie schlichtweg zu knapp geworden ist. Die Klimawende kann also nur gelingen, wenn sie auch eine soziale ist.
Im gestern vorgestellten Erneuerbaren-Wärme-Paket wird diesem Umstand in einzelnen Punkten Rechnung getragen“, so Bodmann mit Verweis auf die Tatsache, dass Förderungen für den Heizungstausch gerade im Fall von armutsbetroffenen Haushalten erhöht bzw. ausgeweitet werden sollen. Dazu zählt die Erhöhung der Förderungen für einkommensschwache Haushalte, die Ausweitung der „Sauber Heizen für alle“-Förderung für Menschen mit geringem Einkommen und die Erhöhung der Mittel für den Sanierungsbonus.
Aus Sicht der Caritas ist allerdings auch klar: „Diese Förderungen müssten mit einem vollständigen Ausstiegspfad für fossile Heizformen einhergehen. Die Förderungen unterstützen zwar den Ausstieg, allerdings ist es wohl weder ökologisch, sozial oder auch wirtschaftlich sinnvoll noch 2035 oder 2040 fossile Brennstoffe für die Beheizung von Wohnungen oder Arbeitsräumen zu verbrennen und somit das Klima weiter anzuheizen. Die sozialen Folgen des Klimawandels sind jetzt schon sichtbar! Ein rascher Ausstieg aus Öl und Gas ist also unabdingbar und untrennbar verbunden mit sozialer Sicherheit und sozialem Frieden. Hier bleibt die Regierung hinter ihren eigenen und, noch wichtiger, hinter verbindlichen Klimazielen zurück. Es benötigt hier mehr Verbindlichkeit und mehr Sicherheiten, die garantieren, dass die Klimawende eine ist, die alle Menschen in unserem Land vollziehen können.“ Das Aus für Gasheizungen in Neubauten begrüßt Bodmann in diesem Zusammenhang.
Michaela Ritter
Presse – Caritas der Erzdiözese Wien
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