Disoski/Grüne zu Equal Pay Day: Brauchen umfassende Lohntransparenz in Österreich

Um den Lohnverlust von 232.000 Euro könnten sich Frauen ein Eigenheim kaufen

„Immer noch verdienen Frauen in Österreich weniger als Männer und bekommen Monat für Monat weniger Gehalt auf ihr Konto überwiesen, als ihnen zusteht. Bis zum 14. Februar – und damit sage und schreibe ganze 45 Tage – arbeiten Frauen hierzulande, ohne dafür bezahlt zu werden. Laut Berechnungen der ‚Business and Professional Women Austria‘ ergeben sich für Frauen dadurch im Durchschnitt Einkommenseinbußen in Höhe von 5.800 Euro im Jahr. Bei 40 Arbeitsjahren ergibt das hochgerechnet einen Lohnverlust in Höhe von 232.000 Euro. Das ist eine Eigentumswohnung und somit klar um 232.000 Euro zu viel. Diese Ungerechtigkeit müssen wir endlich beseitigen“, sagt die Frauensprecherin und stellvertretende Klubobfrau der Grünen, Meri Disoski, anlässlich des morgigen Equal Pay Days.

Einmal mehr erneuert Disoski ihre Forderung nach einem umfassenderen Lohntransparenzgesetz: „Internationale Beispiele zeigen, wie umfassendere Transparenzregeln die geschlechtsspezifische Lücke beim Gehalt schneller schrumpfen lassen. Das will ich endlich auch für Österreich“, unterstreicht Disoski.

Ihr konkreter Vorschlag sieht verpflichtende Einkommensberichte für Unternehmen ab 35 Mitarbeiter:innen vor, in denen auch einzelne Gehaltsbestandteile angeführt werden. Diese Berichte sollen über Betriebsrät:innen für alle Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden. „Wenn ungleiche Bezahlung nachgewiesen wird, sollen Arbeitgeber:innen künftig verpflichtende Maßnahmen zur Beendigung von Lohndiskriminierung setzen. Das ist eine Frage der Fairness“, sagt die Frauensprecherin und ergänzt: „Unsere Vorschläge sind dem Koalitionspartner seit langem bekannt und könnten sofort umgesetzt werden.“

„Berücksichtigt man auch Teilzeitbeschäftigte, dann arbeiten Frauen hierzulande sogar 128 Tage unbezahlt, das ist eine Lohnschere von 35 Prozent“, gibt die Frauensprecherin zu bedenken. Daher ist für Disoski neben der geschlechtsspezifischen Lohnlücke insbesondere auch die ungleiche Verteilung unbezahlter Sorge-Arbeit ein Grund für die in Österreich klaffende Einkommenslücke. „Der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr hat für mich weiterhin höchste Priorität. Mit Milliardeninvestitionen in den bundesweiten Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten und verschiedenen Ausbildungsoffensiven für Elementarpädagog:innen sind wir diesem Ziel in der laufenden Legislaturperiode bereits große Schritte näher gekommen. Wo andere jahrelang weggeschaut haben und untätig waren, drücken wir Grüne ordentlich aufs Tempo. Und das werden wir weiterhin tun“, betont Disoski.

Grüner Klub im Parlament
+43-1 40110-6317
presse@gruene.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender