Mit kindgerechter Schule können wir uns bildungsideologische Festungen ersparen!

Lehrer und Großvater Thomas Bulant antwortet dem ÖVP-Bildungssprecher.

Sehr geehrter Herr Professor Taschner!

Zum wiederholten Male haben Sie heute in einer Presseaussendung der Wissenschaft, den Schulsystemen außerhalb des deutschen Sprachraums und meinen Erfahrungen als Lehrer, Vater und Großvater widersprochen. Wenn Sie ein Nein zu Ziffernnoten als Abschaffung des Leistungsgedankens bezeichnen, frage ich Sie, warum Volksschulkinder wie mein sechsjähriger Enkel noch immer Freude am Lernen haben und gerne Leistung erbringen, obwohl sie in ihren Schulnachrichten keine einzige Note stehen hatten? 

Wenn Sie die Weichenstellung für Kinder mit 10 Jahren weiterhin präferieren, frage ich Sie, warum manche Eltern der oben genannten Kinder bereits in der 1. Klasse bezüglich dieser Entscheidung auf der 4. Schulstufe nervös werden? Warum sprechen Sie einer gemeinsamen Schule die Berechtigung ab, obwohl alle Kinder eine solche 4 Jahre in der Volksschule besuchen? Warum beschäftigen Sie sich nicht einmal in der ÖVP damit, wie eine Langform Pflichtschulzeit aussehen könnte, wenn eine überwiegende Anzahl der betroffenen Lehrerinnen und Lehrer gerade in einer ÖBV-Studie die Lebensentscheidung mit 10 Jahren in Frage gestellt hat? 

Wie heißt es frei nach Shakespeare? Etwas ist faul in Ihrem bildungsideologischen Schulbild. Unsere Lehrerinnen und Lehrer können Freude am Lernen erwecken und erhalten, wenn sie nicht andauernd von „Gott Kupfer“ und kinderfeindlichen Ideologen durch Mauern behindert werden. Leistung und Qualifizierungen sind in einer kindgerechten Schule möglich. Dazu braucht es weder 5 arabische Ziffern noch die Belastung der ganzen Familie von 10-jährigen Kindern. 

Hochachtungsvoll

MMag. Dr. Thomas Bulant

MMag. Dr. Thomas Bulant
Bundesvorsitzender FSG-SLÖ
+4369919413999
thomas.bulant@apsfsg.at

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