SPÖ-Feichtinger/Oxonitsch: „Müssen Jugendlichen sorgenfreies Erwachsenwerden ermöglichen“

SPÖ fordert am int. Care Day bessere Versorgung für Care Leaver und kündigt Initiative im Nationalrat an

Am heutigen internationalen Care Day thematisieren SPÖ-Nationalratsabgeordnete Elisabeth Feichtinger, selbst zweifache Pflegemutter, und SPÖ-Sprecher für Kinderrechte, Christian Oxonitsch, die prekäre Situation junger Menschen, die mit ihrem 18. Geburtstag aus dem österreichischen Pflegesystem rausfallen, und kündigen einen entsprechenden Antrag der SPÖ im Parlament an. „Während für die meisten jungen Menschen der 18. Geburtstag für Freiheit und neue Möglichkeiten steht, ist dieser Tag für Jugendliche, die in Wohngruppen oder bei Pflegefamilien untergebracht sind, oft mit großen Sorgen verbunden. Es ist Zeit, das System dahingehend zu verändern, dass alle Jugendlichen möglichst sorgenfrei erwachsen werden dürfen“, so die beiden SPÖ-Abgeordneten unisono. ****

Die Ausgangslage ist düster: Nach ihrem 18. Geburtstag erhalten Jugendliche im Pflegesystem, sogenannte Care Leaver, keinerlei Unterstützung mehr. Auch ihre Pflegefamilien fallen aus der Familienbeihilfe raus und werden nicht länger unterstützt. Das ist besonders vor dem Hintergrund, dass in Österreich das Durchschnittsalter beim Auszug aus dem Elternhaus bei 25,2 Jahren liegt, problematisch. „Das Ziel aller Eltern ist es, dass ihre Kinder beim Auszug gut auf das Leben vorbereitet sind und die Herausforderungen, die auf sie zukommen, selbstbewusst meistern können. Mit 18 ist nicht jeder junge Mensch schon bereit dafür, das zeigen uns die Zahlen deutlich. Wir brauchen daher ein System, das auf die Bedürfnisse von Pflegekindern genauso Rücksicht nimmt wie auf jene, die bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen“, so Feichtinger.

Gerade vor dem Hintergrund der von der Regierung gänzlich verschlafenen massiven Teuerung der letzten Jahre stoßen Care Leaver auf große Herausforderungen, wie auch Oxonitsch betont: „Die Mieten steigen ungebremst an, der Lebensmitteleinkauf wird für viele zur finanziellen Herausforderung – und die Regierung lässt junge Menschen damit gänzlich alleine. Das sind Jugendliche, die ohnehin oft vor größeren Herausforderungen stehen als andere in ihrem Alter. Statt sie im Stich zu lassen, wäre es die Verantwortung der Regierung, ihnen zusätzliche Unterstützung zukommen zu lassen. So, wie es Türkis-Grün im Regierungsprogramm eigentlich auch angekündigt, bisher aber leider nicht umgesetzt hat.“

Neben der Weiterführung der Betreuung von Care Leavern nach dem 18. Lebensjahr fordert die SPÖ in ihrem Antrag daher auch Leistungen wie psychosoziale Beratungen oder Berufsorientierung. Auch die Situation von Pflegefamilien soll verbessert werden, etwa indem das Angestelltenverhältnis als Pflegeeltern auch nach dem 18. Geburtstag der Kinder rechtlich abgesichert wird. (Schluss) ts/lp

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