ÖAMTC: Radhelme für Erwachsene im Test (+ Fotos, + Grafik, + Video)

Elf aktuelle Modelle im Test – dreimal “gut”, einmal “nicht genügend”

Aktive Mobilität liegt im Trend: Immer mehr Menschen bewegen sich mit Fahrrädern oder E-Bikes von A nach B. Neben positiven Effekten für das Klima und die körperliche Fitness ist vor allem erfreulich, dass das Tragen eines Helms für viele Radler:innen mittlerweile selbstverständlich ist. “Abseits vom Ausbau sicherer Infrastruktur und gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr ist ein Helm die einfachste und beste Möglichkeit, sich selbst zu schützen. Und aus der Unfallforschung wissen wir, dass sogar die schwächsten Modelle besser sind als gar keinen Helm zu tragen”, stellt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl klar. Gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen unterzieht der Mobilitätsclub daher regelmäßig aktuelle Fahrrad-Helme unterschiedlicher Preisklassen einer eingehenden Prüfung. 

Getestet wurden diesmal elf Modelle in den bewährten Kriterien Unfallschutz, Handhabung und Schadstoffbelastung. “Das Ergebnis ist alles in allem zufriedenstellend: Drei Modelle schafften ein gut, sieben wurden mit befriedigend bewertet und nur ein Helm fiel durch”, fasst Kerbl die Ergebnisse zusammen. Detail dazu gibt es auch unter www.oeamtc.at/tests.  

_Zwtl.: Sicherheit muss nicht teuer sein_ 

Den besten Eindruck machte mit dem Urban Planet LED ein Modell von Uvex. Kerbl: “Dieser Helm lässt die anderen Produkte sowohl im Unfallschutz als auch in der Handhabung hinter sich und ist außerdem frei von Schadstoffen. Dass es dennoch nur für die Note gut gereicht hat, liegt vor allem an der Verarbeitung im Bereich der Riemen, deren Enden nicht umgenäht sind, wodurch sich Verschlussteile lösen können.” Nur unwesentlich schwächer – und ebenfalls mit der Gesamtnote “gut” – schnitten Alpina Gent MIPS und Limar Torino ab. 

Auch wenn vor allem die Modelle von Uvex und Alpina am oberen Ende der Preisskala angesiedelt sind, zeigt der aktuelle Test, dass ein guter Helm nicht teuer sein muss. “Einerseits ist der Helm von Limar, der ja auch in die Top 3 gekommen ist, deutlich günstiger als die vor ihm platzierten, aber auch als einige Modelle, die er hinter sich lässt. Noch augenfälliger ist das aber beim Fahrradhelm von Lidl/Crivit, der ein befriedigend erreicht und besser abschneidet, als manche Modelle, die sieben- oder achtmal so viel kosten”, erläutert Kerbl. 

_Zwtl.: “Nicht genügend” nach gebrochenem Gurtschloss_ 

Am unteren Ende der Tabelle findet sich mit dem E.Motion 2 von Casco hingegen ein Helm aus dem gehobenen Preissegment. Sein Problem: Bei zwei verschiedenen Prüfungen brach im Test das Gurtschloss. “Schade, denn eigentlich ist der E.Motion 2 ein solide verarbeiteter und komfortabler Helm, der den Kopf bei Unfällen gut schützt – nur nützt das nichts, wenn das Gurtschloss bricht und man den Helm dadurch bei einem Sturz verlieren kann”, hält der ÖAMTC-Experte fest. “Ohne diesen Mangel hätte es für ein befriedigend gereicht.” 

Bei den meisten Helmen, die mit “befriedigend” beurteilt wurden, sieht ÖAMTC-Techniker Kerbl vor allem bei den Stoßdämpfungseigenschaften, aber auch beim Schutz des Schläfenbereichs Verbesserungspotenzial. “Was auch nicht unterschätzt werden sollte: Einige Helme reflektieren nicht oder nur unzureichend – dabei ist Sichtbarkeit im Straßenverkehr eine essenzieller Sicherheitsfaktor”, so Kerbl. 

_Zwtl.: Sonderfall S-Pedelec-Helme_ 

S-Pedelecs sind E-Bikes mit einem besonders leistungsstarken Motor, der das Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h unterstützt. Im Gegensatz zum klassischen E-Bike gelten sie in Österreich damit als Moped, was Nutzer:innen u. a. zum Tragen eines Motorradhelms verpflichtet. “In anderen Ländern ist das nicht so, was zur Entwicklung spezielle S-Pedelec-Helme geführt hat. Die darf man in Österreich zwar nur am Fahrrad oder normalen E-Bike tragen, könnte sich dort aber den vermeintlich besseren Schutz zunutze machen”, so Kerbl. Den höheren Preis sind diese Helme allerdings nicht zwingend wert: Beim Test mit drei Modellen zeigte sich, dass sie in Sachen Unfallschutz nur im Mittelfeld angesiedelt – und damit teils schwächer als einfache Fahrradhelme – sind. “Wer also hierzulande mit Fahrrad oder E-Bike unterwegs ist, ist mit den meisten Radhelmen besser bedient. Und wer ein S-Pedelec hat, braucht ohnehin einen Motorradhelm, sodass der Nutzen dieser Helme zumindest in Österreich sehr überschaubar ist”, stellt der ÖAMTC-Experte abschließend klar. 

Details zu diesem und anderen Tests des Mobilitätsclubs findet man unter www.oeamtc.at/tests. 

Aviso an die Redaktionen: Eine Grafik sowie Bild- und Videomaterial zu dieser Aussendung gibt es unter www.oeamtc.at/presse zum Download.

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