„Viel Arbeit – wenig Personal“ – „Am Schauplatz“ geht der Frage nach, warum Fachkräfte auf Dächern und in Bussen fehlen

Am 28. März um 21.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Dachdecker:innen, Elektriker:innen und Busfahrer:innen – drei völlig unterschiedliche Berufe, die eines gemeinsam haben: Sie gehören zu den grünen Berufen, die durch die Energiewende und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs immer wichtiger werden. Zehntausende dieser Fachkräfte werden in den kommenden Jahren gesucht, doch schon jetzt fehlt Personal. Für die „Am Schauplatz“-Reportage „Viel Arbeit – wenig Personal“ – zu sehen am Donnerstag, dem 28. März 2024, um 21.05 Uhr in ORF 2 – war Nicole Kampl in ganz Österreich unterwegs und beleuchtet Ursachen und Auswirkungen des Fachkräftemangels auf den Dächern und Straßen Österreichs. Wer sind die, die heute unsere-PV Anlagen installieren oder uns mit dem Bus mitnehmen und woher werden sie in Zukunft kommen?

Von der Baukrise merken die heimischen Dachdecker derzeit noch wenig:
Sanierungen und Wetterkapriolen sorgen für volle Auftragsbücher. Im Salzkammergut sind die Unwetterschäden von Sommer 2021 noch gar nicht behoben, die Menschen leben seit fast drei Jahren mit Planen auf den Häusern. „Bei uns kommt viel zusammen: Es ist ein gefährlicher Beruf, wir sind von der Witterung abhängig und handwerklich muss alles fachmännisch erledigt werden. Man kann in einem halben Jahr keine Fachkraft anlernen“, sagt Herbert Grünauer, Bauleiter bei TDach, einem der größten Dachdeckerbetriebe im Bezirk Gmunden. Die Dachdecker und wenigen Dachdeckerinnen stehen seit 2012 auf der jährlichen Mangelberufsliste in Österreich, das heißt auf eine offene Stelle kommen weniger als 1,5 Arbeitssuchende.

Erstmals auf der Liste stehen heuer acht Berufe aus dem öffentlichen Verkehr – darunter Busfahrerinnen und -fahrer: Jesús Reguera Truco fährt schon die zweite Saison mit dem Skibus in Kaprun. Der Spanier stammt aus Madrid und ist mit Touristenbussen in ganz Spanien unterwegs. Während der Winterpause ist er jetzt in Österreich. „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich einmal mit einem Skibus fahre. Es ist schon etwas Besonderes“, sagt der 31-Jährige. „Ich musste erst einmal lernen, wie man auf Schnee fährt.“ In Wien sucht das Familienunternehmen Gschwindl Bus dringend Fahrpersonal. Disponentin Regina Walluch macht gerade den Busführerschein.

Daniel Kasmader hat sich vor zwei Jahren als Elektrotechniker selbstständig gemacht, bei den meisten Aufträgen geht es um PV-Anlagen. Einen Quereinsteiger hat er schon als Mitarbeiter, jetzt sucht er Verstärkung. Für den jungen Niederösterreicher ist eine Viertagewoche im Betrieb selbstverständlich: „In den vier Stunden am Freitag kann ich sowieso nicht viel machen. Und bei Notfällen muss ich als Chef dann fahren, es heißt ja nicht umsonst selbst und ständig.“

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