Ein Leben voller Misshandlungen: In Pakistan werden nach wie vor Tanz- und Kampfbären gehalten

VIER PFOTEN rettet zwei Tiere in Punjab aus horrenden Bedingungen

Bären an der Kette, mit einem Ring in der hochempfindlichen Nase und gezogenen Krallen und Zähnen, gezwungen zu tanzen oder gegen Hunde zu kämpfen: In Pakistan werden nach wie vor Tanz- und Kampfbären grausam gehalten. Seit ihrer Ankunft in Islamabad vor wenigen Tagen hat ein Team von VIER PFOTEN, bestehend aus Tierärzt:innen und Wildtierexpert:innen, gemeinsam mit dem Islamabad Wildlife Management Board (IWMB), grausam misshandelte Tanz- und Kampfbären medizinisch versorgt. Am 9. April rettete das Team zwei Kampfbären aus miserabler Privathaltung in Punjab. Beide Tiere waren in schlechter Verfassung – sie wurden erst kürzlich zum Kämpfen gezwungen. Im IWMB Schutzzentrum angekommen, erhielten sie überlebenswichtige veterinärmedizinische Behandlungen. Die pakistanischen Wildtierbehörden schätzen, dass noch immer 30-50 Bären illegal in Punjab gehalten werden. VIER PFOTEN unterstützt die pakistanischen Behörden weiterhin dabei, die grausame Praxis von Tanz- und Kampfbären endgültig zu beenden.  

Die VIER PFOTEN Expert:innen waren im IWMB Schutz- und Rehabilitationszentrum unermüdlich im Einsatz; sie operierten, impften und sterilisierten acht Bären. Am 8. April erteilten die zuständigen Behörden die Genehmigung, zwei Kampfbären in Jauharabad zu retten und umzusiedeln. Die beiden Kragenbären, der siebenjährige Boogie und die vierjährige Laila, waren in Betongehegen gehalten worden und haben ein Leben voller Misshandlungen hinter sich.  

Bei der Bärenhetze werden hilflose Bären an einer Kette gehalten und gezwungen, gegen Hunde zu kämpfen. Damit sie besser kontrolliert werden können, tragen sie einen Ring in der äußerst empfindlichen Nase. Neben diesem schmerzhaften Verfahren werden ihnen zusätzlich oft noch Krallen und Zähne entfernt, um sie im Kampf wehrlos zu machen.  

„Die Bären haben massive physische und psychische Traumata erlitten. Wir gehen davon aus, dass ihr letzter Kampf erste wenige Tage zurückliegt. Boogie muss unter unglaublichen Schmerzen gelitten haben, da sein Ring einen riesigen Abszess an der Nase verursacht hat und sein Kiefer nach einem Bruch deformiert und schlecht verheilt ist. Laila und Boogie waren ihren Angreifern im Kampf schutzlos ausgeliefert, da Laila nur fünf Zähne hat und Boogie alle Zähne gezogen wurden. Wir haben eine umfassende tierärztliche Untersuchung durchgeführt, die Verletzungen behandelt, die Nasenringe entfernt und beide Bären geimpft. Jetzt können sie sich von all dem Leid erholen. Wir sind dem Obersten Gerichtshof, dem Berater des Premierministers sowie der zuständigen Ministerin von Punjab dankbar, dass sie die lebensrettende Hilfe für die beiden Bären ermöglicht haben“, sagt VIER PFOTEN Tierarzt Dr. Amir Khalil, der den Einsatz in Pakistan leitet. 

Die pakistanische Regierung möchte auch in Zukunft diese erfolgreiche Zusammenarbeit mit VIER PFOTEN fortführen, um Bären in Not zu helfen. 

„Wir freuen uns, dass die pakistanische Regierung verstärkt daran arbeitet, Bären zu konfiszieren, die noch immer grausam für die Unterhaltung von Menschen ausgebeutet werden. VIER PFOTEN wird weiterhin misshandelten Bären in Pakistan helfen und Know-How zur artgemäßen Behandlung und Betreuung von geretteten Bären mit lokalen Wildtierexpert:innen teilen. Unsere langjährige Erfahrung mit traumatisierten Tieren wird dabei helfen, das Leben der Bären auf nachhaltige Weise zu verbessern. Gemeinsam mit lokalen Stakeholdern setzen wir uns intensiv dafür ein, dass diese grausame Tierquälerei endgültig gestoppt wird“, sagt VIER PFOTEN Vorstandsvorsitzender und Präsident Josef Pfabigan. 

Fotos stehen zur kostenfreien Verwendung hier zum Download bereit: https://tinyurl.com/2d4bag99

Mag. Elisabeth Penz
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