SPÖ Wien in tiefer Trauer um Widerstandskämpferin Professorin Käthe Sasso

Ludwig: „Mit Käthe Sasso verlieren wir ein Vorbild für Zivilcourage und Mut“

„Mit Trauer hat uns die Nachricht erreicht, dass die Zeitzeugin und Widerstandskämpferin Professorin Käthe Sasso heute Nacht verstorben ist“, so SPÖ Wien-Landesparteivorsitzender Bürgermeister Dr. Michael Ludwig. Die 98-jährige Wienerin hat ihr Leben der Erinnerungskultur gewidmet und ihre Erlebnisse an die nächsten Generationen weitergetragen. “Mit dem Ableben von Käthe Sasso verlieren wir ein Vorbild für Zivilcourage und Mut. Wir werden das Erbe Käthe Sassos sowie das aller anderen Menschen, die eine der dunkelsten Zeiten unserer Geschichte überlebt haben, für alle nachfolgenden Generationen weiter bewahren und dafür sorgen, dass dieses in lebendiger Erinnerung bleibt”, versichert Ludwig. Für ihren Einsatz für historische Aufklärung und herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse wurde Sasso im vergangenen Jahr mit dem Marie-Jahoda-Preis der SPÖ Bildung gewürdigt. ***** 

Nur noch wenige Überlebende des NS-Regimes können aus eigener Erfahrung sprechen – oder von jenen Menschen berichten, die im Holocaust ermordet wurden. Käthe Sasso war eine von ihnen. Sie wurde 1926 geboren und traf bereits als Jugendliche die mutige Entscheidung, sich gegen das NS-Regime zu stellen. Im Alter von 15 Jahren trat sie dem österreichischen Widerstand bei. Kurz darauf wurde sie von der Gestapo inhaftiert und ins Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Beim Todesmarsch Richtung KZ Bergen-Belsen gelang ihr die Flucht und die Rückkehr nach Wien. Als eine der wenigen Widerstandskämpfer*innen, die überlebt haben, ist Käthe Sasso Zeit ihres Lebens gegen das Vergessen und für die öffentliche Würdigung der im Nationalsozialismus hingerichteten Widerstandskämpfer*innen eingetreten. Mit der Errichtung einer Gedenkstätte am Wiener Zentralfriedhof im Jahr 2013 an jener Stelle, an der die Hingerichteten verscharrt wurden, ist ihr dies schließlich gelungen. 

“Wir verlieren mit Käthe Sasso eine starke Frau und mutige Kämpferin für Gerechtigkeit, deren persönliche Geschichte auch Zeugnis dafür ist, dass Demokratie und Freiheit immer wieder aufs Neue erkämpft werden müssen”, unterstreicht auch SPÖ Wien-Landesparteisekretärin Barbara Novak, MA. “In Zeiten fehlender Menschlichkeit hat Käthe Sasso die Würde des und der Einzelnen hochgehalten. Ihr unermüdliches Wirken, ihre Lebensgeschichte an Menschen aller Altersgruppen, vor allem jedoch an Kinder und Jugendliche, weiterzugeben, hat die Erinnerungskultur maßgeblich geprägt.” Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden ihrer Familie und ihren Angehörigen. (Schluss)

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