Industrie: Sozialstaat sichern – 30 Minuten mehr arbeiten

Arbeitszeit in den letzten Jahren stark gesunken – Arbeits- und Fachkräftemangel sowie steigende Kosten fürs Sozialsystem setzen Wohlfahrtsstaat massiv unter Druck

Angesichts des sich weiter zuspitzenden Arbeits- und Fachkräftemangels sowie der steigenden Kosten für den Sozialstaat ist es angebracht über die Erhöhung des Arbeitsvolumens nachzudenken, so die Industriellenvereinigung (IV). Denn obwohl die Bevölkerung wächst, stagniert das Arbeitsvolumen, auf dem die Finanzierung unseres Wohlstands und unseres Sozialsystem beruht. In Österreich geht die Arbeitszeit pro Beschäftigten in den letzten Jahren bereits stark zurück. Im Zeitraum 2015 bis 2023 ist diese von 1.520 Stunden auf alarmierende 1.448 Stunden gesunken.

BEI DER ARBEITSZEIT BESTEHT LUFT NACH OBEN

Im Durchschnitt wird in Österreich über das Jahr 37,65 Stunden pro Woche gearbeitet – inkl. Teilzeitbeschäftigung sogar nur 32,8 Stunden. Damit liegen wir deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Insgesamt wird in Europa nur in sechs Ländern kürzer gearbeitet als in Österreich. Um den bestehenden Sozialstaat aufrecht zu erhalten, braucht es deshalb eine Steigerung des gesamten Arbeitsvolumen. „Vorschläge einer weiteren Arbeitszeitverkürzung sind unter diesen Umständen nichts weiteres als Träumereien. Das lässt sich auch nicht durch Klassenkampf-Rhetorik schönreden“, heißt es seitens der Industriellenvereinigung. Beides wird und kann sich nicht ausgehen. Eine Erhöhung der Arbeitszeit auf 41 Stunden, wäre für jeden Einzelnen ein vertretbarer Beitrag – je 15 Minuten vormittags und 15 Minuten nachmittags – mit insgesamt großer Wirkung für unser Sozialsystem. In der Schweiz beispielsweise ist dies bereits gelebte Praxis, so beträgt dort die durchschnittlich tatsächlich geleistete Wochenarbeitszeit bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern in Vollzeit sogar 42,7 Stunden.

Industriellenvereinigung
Marlena Mayer
Pressesprecherin
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