Litschauer zum Jahrestag des SuperGAU von Tschernobyl: Wir müssen endlich aus der Katastrophe lernen

Atomkraftwerke sind im Betrieb eine Gefahr – im Krieg noch viel mehr

„Der SuperGAU von Tschernobyl hat uns gezeigt, dass die Technik von AKWs unberechenbar ist und Störfälle nicht voraussehbar sind. Es gibt tatsächlich immer noch Menschen, die glauben, dass es eine Fehlbedienung und ein Versuch war, der zum Unfall am 26. April 1986 führte und eine radioaktive Wolke auslöste, die große Teile Europas kontaminierte“, sagt Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen, anlässlich des morgigen 38. Jahrestages der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.

Dabei waren es physikalische Effekte, die dem Bedienpersonal zuvor nicht bekannt waren, die zur Katastrophe geführt haben. Am Gelände des ehemaligen AKW in Tschernobyl lagern noch über 20.000 Brennstäbe. Versagt dort die Kühlung, kann es zur nächsten Katastrophe kommen. Auch in Fukushima weiß der japanische Betreiber TEPCO noch immer nicht, wie die Atomruine abgerissen werden kann. Stattdessen wird das Meer weiter vergiftet, indem radioaktives Wasser abgelassen wird.

“Aktuell zeigen die Auseinandersetzungen im dritten Kriegsjahr um das ukrainische Atomkraftwerk in Saporischschja und die Eskalation im Iran, dass Atomkraftwerke eine massive Bedrohung für die Sicherheit auf der Welt sind. Wenn AKWs unter Beschuss sind, von Flugzeugabstürzen bedroht und regelmäßigen Abtrennungen vom Stromnetz ausgesetzt sind, dann steigt die Gefahr eines weiteren Atomunfalls“, warnt Litschauer und hält fest: „Ein kontrollierter Atomausstieg in Europa und der Welt muss die mittelfristige Konsequenz der nachhaltigen Katastrophe von Tschernobyl und des Ukrainekrieges sein. Es geht nicht nur um den nuklearen Weltfrieden, sondern auch um die Souveränität Europas. Die AKWs in der EU sind nach wie vor massiv von der russischen Uran-Lieferkette abhängig und finanzieren damit auch den russischen Krieg. Es braucht endlich Sanktionen gegen den russischen Atomsektor.“

 

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