Österreichische Ordensspitäler zum Tag der Pflege: Drei Ansätze, um Herausforderungen zu lösen

Finanzielle Anreize für den Sprung von Teilzeit- in Vollzeit-Arbeitsmodelle

„Österreich hat ein massives Problem bei qualifizierten Fachkräften im Pflegebereich. Bis 2030 fehlen 90.000 Pflegekräfte!“ Mit diesem eindringlichen Appell meldet sich die Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs am Tag der Pflege (12. Mai 2024) zu Wort. Peter Bohynik, Leiter der ARGE: „Die Ordensspitäler verfolgen in der Umsetzung christlicher Werte einen ganz besonderen menschlichen Zugang, der von Patient:innen und Mitarbeiter:innen geschätzt wird. Um diese Zuwendung und persönliche Betreuung leisten zu können braucht es aber motivierte Pflegekräfte und genau hier haben wir derzeit den größten Engpass! Drei Ansätze könnten diese zentrale Herausforderung des Gesundheitssystems lösen.  

Erstens: „Es braucht attraktive Anreize für bestehende Pflegekräfte, von einem Teilzeit- in ein Vollzeit-Arbeitsmodell zu wechseln.“ Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner habe hier vor kurzem einen steuerfreien Vollzeitbonus vorgeschlagen sowie steuerfreie Überstunden – das wäre gerade für den Pflegebereich ein wichtiger Impuls. „Die Wertschätzung für Pflegekräfte muss breiter ansetzen als nur über die finanzielle Ebene, aber attraktive Entlohnungsmodelle sind zweifellos ein wichtiger Baustein“, so Bohynik. „Wenn wir es schaffen würden, Teilzeit-Pflegekräfte zu Vollzeit-Modellen zu motivieren, wäre der Personalengpass fürs Erste gelöst. All jene, die bewusst oder aus privaten Gründen ein Teilzeit-Arbeitsmodell beibehalten wollen sind natürlich ebenso wertgeschätzt und wichtig für uns.“ 

Bohynik weiter: „Zweitens: Wir brauchen eine klare und rechtssichere Zuwanderungsstrategie, die es uns ermöglicht, mehr Arbeitskräfte nach Österreich zu holen. Wichtig ist es, diese Menschen möglichst rasch in den Arbeitsprozess zu integrieren und ein attraktives Umfeld zu schaffen. Deutschland holt jährlich 20.000 Pflegekräfte ins Land, wir schaffen im Schnitt nur 130.“  

Grund dafür seien auch die extrem langen Wartezeiten im Migrationsprozess aus Drittstaaten. Universitär qualifizierte Fachkräfte bräuchten bis zu acht Monate, bis alle Behördenprozesse abgeschlossen sind. Zeit, die im Gesundheits- und Pflegewesen fehle. „Und ein Bürokratie-Marathon, der es auch sehr unattraktiv macht, nach Österreich zu kommen. Für die ARGE Ordensspitäler ist deshalb der dritte wichtige Baustein, die Zulassungsverfahren für Pflegeberufe zu beschleunigen.“ 

ORDENSSPITÄLER ÖSTERREICHS

Die 23 Ordensspitäler Österreichs betreuen jährlich bis zu zwei Millionen Patientinnen und Patienten und stellen damit eine bedeutende Säule des österreichischen Gesundheitswesens dar. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus. In absoluten Zahlen sind es etwa 7.800 Betten. Über 200.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich operiert. Mit rund 22.500 Mitarbeitenden sind die Ordensspitäler ein wichtiger Arbeitgeber. www.ordensspitaeler.at

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