
Trinkwasser in Österreich: Maßnahmen gegen Verschmutzung mit Chemikalien erforderlich
GLOBAL 2000 fordert von Gesundheitsminister Rauch „Runden Tisch“ zur Wasserkrise
Nachdem Untersuchungen von GLOBAL 2000 in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Pestizid-Aktions-Netzwerk PAN Europe die bislang größte flächendeckende Verschmutzung von Flüssen sowie von Trinkwasser durch die menschengemachte Chemikalie Trifluoracetat (TFA) aufgezeigt haben, sind entschlossene Maßnahmen zum Wasserschutz dringend gefordert. GLOBAL 2000 begrüßt den gestern von grünen Regierungsmitgliedern vorgestellten Wasserschutz-Plan grundsätzlich. Die Umweltschutzorganisation vermisst jedoch die dringend notwendigen Maßnahmen zum Schutz unseres Trinkwassers vor Chemikalienverschmutzung und schlägt einen Runden Tisch zum Wasser vor. „EIN GANZHEITLICHER WASSERSCHUTZ UMFASST DREI ASPEKTE: DEN ÖKOLOGISCHEN ZUSTAND DER GEWÄSSER, DIE AUSREICHENDE VERFÜGBARKEIT VON WASSER UND DEN SCHUTZ VOR CHEMISCHER VERSCHMUTZUNG. FÜR ALLE DREI ASPEKTE GIBT ES IN ÖSTERREICH HANDLUNGSBEDARF, DOCH NUR FÜR DIE ERSTEN BEIDEN ENTHÄLT DER GESTERN VORGESTELLTE WASSERSCHUTZ-PLAN AUCH KONKRETE MASSNAHMENVORSCHLÄGE. MASSNAHMEN ZUR EINDÄMMUNG DER CHEMISCHEN VERSCHMUTZUNG UNSERER TRINKWASSERVORRÄTE, INSBESONDERE DURCH DIE EWIGKEITS-CHEMIKALIE TFA FEHLEN JEDOCH ZUR GÄNZE“, KRITISIERT HELMUT BURTSCHER-SCHADEN, GLOBAL 2000 WASSERCHEMIKER.
Für die Wasserverschmutzung mit TFA gibt es mehrere Quellen. Einträge aus Niederschlägen, Kläranlagen und industriellen Emissionen dürften laut Berechnungen des deutschen Umweltbundesamts für rund ein Viertel der TFA-Kontamination im Grundwasser verantwortlich sein. RUND 75 % DER TFA-EINTRÄGE STAMMEN JEDOCH VON SOGENANNTEN PFAS-PESTIZIDEN. Diese speziellen Pestizide enthalten Ewigkeits-Chemikalien (PFAS) als Wirkstoffe. Zum Zeitpunkt ihrer Zulassung sind die Behörden anscheinend davon ausgegangen, dass PFAS-Pestizide und ihre Abbauprodukte das Grundwasser nicht schädigen. Andernfalls hätte man sie nicht zulassen dürfen. Heute sehen wir, dass diese Annahme falsch war. “DESHALB MUSS LANDWIRTSCHAFTSMINISTER NORBERT TOTSCHNIG DIE FEHLER SEINER VORGÄNGER:INNEN KORRIGIEREN UND IM EINKLANG MIT DER EU-PESTIZIDVERORDNUNG DIE ZULASSUNGEN ALLER PFLANZENSCHUTZMITTEL, DIE TFA FREISETZEN, AUFHEBEN”, FORDERT BURTSCHER-SCHADEN DEN LANDWIRTSCHAFTSMINISTER AUF.
„Ein Verbot von PFAS-Pestiziden ist zum Schutz unserer Umwelt, unseres Trinkwassers und der menschlichen Gesundheit unerlässlich und gesetzlich geboten. Für viele konventionell wirtschaftende Bäuerinnen und Bauern dürfte der Wegfall dieser speziellen Gruppe von Pestiziden aber herausfordernd sein. Deshalb braucht es begleitende Maßnahmen, die die Umstellung auf PFAS-freien Pflanzenschutz erleichtern”, ergänzt Burtscher-Schaden.
Die neue österreichische Trinkwasserverordnung legt neben der Verantwortung für die Qualität des Trinkwassers auch Risikobertung und Risikomanagement der Trinkwassereinzugsgebiete in die Hände des Gesundheitsministers. DESHALB WENDET SICH GLOBAL 2000 AN BUNDESMINISTER RAUCH MIT DEM VORSCHLAG EINES RASCH EINBERUFENEN RUNDEN TISCHES ZUR WASSERKRISE, UM ECKPUNKTE FÜR EINE GANZHEITLICHE STRATEGIE BEIM WASSERSCHUTZ ZU DEFINIEREN. “NOCH VOR DER NATIONALRATSWAHL SOLL EIN MASSNAHMENPAKET ZUM SCHUTZ UNSERES WASSERS VOR VERSCHMUTZUNG MIT CHEMIKALIEN AM TISCH LIEGEN”, FORDERT GLOBAL 2000 ABSCHLIESSEND.
Selina Englmayer, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, +43 699 14 2000 26, selina.englmayer@global2000.at
Dr. Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umweltchemiker, +43 699 14 2000 34, helmut.burtscher@global2000.at
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